Eine Evangelische Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung, kurz midi, nimmt am 1. Januar ihre Arbeit auf. Das Projekt soll die missionarische Arbeit von Evangelischer Kirche und Diakonie besser aneinander koppeln. Deshalb tragen die Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD), die Diakonie Deutschland und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Stelle gemeinsam.
Der Kuratoriumsvorsitzende von midi, Michael Diener, nannte die Zusammenarbeit von Kirche, Diakonie und AMD zum Thema etwas „völlig Neues“. Diener ist auch Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes und Mitglied des Rates der EKD. Bis Anfang 2017 war er Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz. Wie Diener am Dienstag in Berlin erklärte, soll die neue Stelle Antworten auf die Frage finden, wie das Evangelium im 21. Jahrhundert kommuniziert werden kann. „Wir wissen, wir verlieren Kirchenmitglieder“, sagte Diener.
Es müsse klarer erklärt werden, dass Wort und Tat im Christentum zusammengehörten. Im diakonischen Dienst gehe gelegentlich unter, dass es sich bei Hilfseinrichtungen um kirchliche Werke handele. Dafür gelinge es der Diakonie, alle Schichten der Gesellschaft zu erreichen. Nun soll die Arbeitsstelle die Sphären von Kirchengemeinden und diakonischer Arbeit stärker verbinden. Einfließen sollen Erfahrungen aus bereits bestehenden Arbeitsbereichen wie FreshX oder Glaubenskursen in Gemeinden.
Thies Gundlach, Vizepräsident der EKD, kündigte eine erste Tagung der Arbeitsstelle für das Jahr 2020 an. Thema soll die Frage nach einer evangelischen Identität sein. Für Gundlach ist die neue Arbeitsstelle ein „Signal eines Aufbruches“. Es habe einen lebhaften Austausch darüber gegeben, was der Begriff der Mission eigentlich bedeute. Man nehme aber gelassen hin, dass die Teilnehmer das Wort zum Teil unterschiedlich interpretierten. „Bei aller Unterschiedlichkeit fremdeln wir nicht miteinander beim Begriff Mission“, sagte Diener.
Von: Anna Lutz