Professor verbietet Smartphones und Laptops in Vorlesungen

Ein Professor der Universität Wien verbietet es in seinen Vorlesungen, Smartphones und Laptops zu benutzen. Er will damit die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer steigern.
Von PRO
Ein Professor der Universität Wien hat seinen Studenten verboten, Smartphones oder Laptops zu benutzen (Symbolbild)

Der Rechtshistoriker Milos Vec von der Universität Wien verbietet es den Studenten in seinen Vorlesungen, Smartphones oder Laptops zu benutzen. „Das zerstört die Lernatmosphäre“, sagte er in einem Interview von Spiegel Online. Er will, dass die Studenten ihm und sich gegenseitig wieder mehr zuhören. Denn ein Smartphone lenke nicht nur seinen Benutzer, sondern auch dessen Umfeld ab.

Dabei denkt Vec auch an seine eigene Aufmerksamkeit. „Es lenkt mich extrem ab, wenn Studenten in der Vorlesung Nachrichten lesen oder schreiben.“ Wenn sich ein Student nicht an die Regel hält, spreche Vec ihn direkt an und erkläre den Sinn dieser Regel noch einmal.

Vec sagte über die Studenten: „Ja, sie gucken plötzlich neugieriger, wacher, offener und interessierter nach vorne.“ Außerdem erklärt er, seine Studenten strahlten auch ein Gefühl von Entlastung aus, da sie nicht mehr unter dem Druck ständen, alle Nachrichten sofort überprüfen zu müssen.

Lieber aufmerksam als erreichbar

Obwohl sich Bildungsforscher laut dem Interview dafür aussprechen, Smartphones im Unterricht zu verwenden, hält Vec an seiner Meinung fest. Wenn die Studenten das Smartphone zum Lernen benutzten, bekämen sie immer noch ihre Nachrichten angezeigt. „Das würde den Lerneffekt untergraben“, erklärte der Professor.

Behauptungen, ein Smartphone gehöre zu einem guten Unterricht, hält er für ökonomisch motiviert und weltfremd. In anderen Fächern könne das funktionieren, aber er sehe da eher die Nachteile, sagte Vec.

Sein eigenes Smartphone lasse er bei den Vorlesungen im Büro. Auch er kenne die Versuchung, sich von dem Gerät ablenken zu lassen. „Es bringt mir viel mehr, aufmerksamer zu sein als ständig erreichbar“, sagte er.

Von: Tobias Schneider

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