Jeder dritte Amerikaner geht nicht in den Gottesdienst, weil er seinen Glauben auf andere Weise praktiziert. Fast jeder Vierte (23 Prozent) sagte, er hätte noch nicht die richtige Gemeinde gefunden. Manchmal sind es aber auch „logistische“ Umstände oder Zeitmangel, die Amerikaner an ihrem Gottesdienstbesuch hindern. Das geht aus der Studie des Forschungsinstitut Pew Research Center hervor, die am Mittwoch vorgestellt wurde.
Demnach geben rund 36 Prozent der amerikanischen Bevölkerung an, mindestens einmal pro Woche einen Gottesdienst zu besuchen. Vier von fünf der regelmäßigen Kirchgänger spürten dabei „immer“ oder „oft“ Gottes Präsenz. Bei den Personen unter 30 Jahren liegt dieser Wert bei 63 Prozent. 73 Prozent aller Befragten ist die Gemeinschaft mit anderen wichtig, für sechs von zehn Befragten ist der Gottesdienstbesuch eine lange gewachsene Tradition.
Moralische Grundlage für die eigenen Kinder
Dazu kommt bei 69 Prozent der Befragten der Wunsch, mit dem Gottesdienstbesuch den eigenen Kindern eine „moralische Grundlage“ zu geben. Zwei von drei Befragten suchten im Gottesdienst aber auch Trost in schwierigen Zeiten. Drei von zehn Teilnehmern unter 30 Jahren nutzen den regelmäßigen Gottesdienstbesuch, um mit anderen zusammenzukommen.
30 Prozent besuchten keinen Gottesdienst, weil sie nicht an Gott glaubten. Diese Personen besäßen laut Erhebung im Schnitt eine bessere Ausbildung, seien hauptsächlich männlich, jünger und fühlten sich politisch den Demokraten zugehörig. Jeder Vierte, der nicht oder selten den Gottesdienst besucht, gab dafür gar keinen Grund an.
Von denjenigen, die ihren Glauben anders als mit Gottesdiensten praktizieren, sagte die Hälfte, dass ihnen Dinge an den Gemeinden missfielen. Für die Studie befragten die Meinungsforscher 4.729 repräsentativ ausgewählte Amerikaner.
Von: Johannes Blöcher-Weil