Eine kleine Ära geht zu Ende: Am 29. April moderierte Sabine Langenbach zum letzten Mal die sonntagmorgendliche Kirchensendung „kreuz und quer“ bei Radio MK. Langenbach gibt ihre Arbeit bei dem Sender aus persönlichen Gründen auf. „Sabine Langenbach hat die Sendung vom ersten Tag an fast 25 Jahre lang geprägt. Es ist ihre Sendung. Von daher kommt es nicht infrage, ‚kreuz und quer‘ von einem anderen Kollegen moderieren zu lassen“, teilte der Sender mit. Ab Mai soll sonntagmorgens ab acht Uhr stattdessen die Reihe „Himmel und Erde“ zu hören sein.
Seit dem 5. September 1993 widmete sich Langenbach jeden Sonntag kirchlichen Themen aus dem Märkischen Kreis. Nur ein einziges Mal habe die Sendung ausfallen müssen – wegen Glatteis habe sie an einem Silvestersonntag vor vielen Jahren nicht zum Sender nach Iserlohn fahren können.
Kirche und der christliche Glaube müssten im Radio präsent sein, sagte die Moderatorin auf Nachfrage von pro. „Denn was Christen tun, in welcher Form auch immer, sollte sich positiv auf die Gesellschaft auswirken – und darüber muss meines Erachtens berichtet werden.“ Leider hätten viele Kirchen und christliche Gemeinden im Märkischen Kreis auch nach 25 Jahren noch nicht ganz verstanden, „welche Möglichkeiten das Radio bietet und dass man damit viel mehr Menschen erreichen kann, als sonntags in die Gottesdienste kommen“.
An Themen habe es in der Sendung nie gemangelt: Die Christen im Märkischen Kreis seien sehr aktiv und das kirchliche Leben sehr lebendig. Es sei „stark, dass das Radio MK all die Jahre dem lokalen Kirchenprogramm eine Stunde Sendezeit gegeben hat.“ Prominente sprachen in der Sendung außerdem über ihren Glauben. Schauspieler Christoph Maria Herbst habe sich als Beter „geoutet“ und berichtet, dass er den christlichen Glauben mit der „Muttermilch aufgesogen“ habe. Moderatorin Margarete Schreinemakers habe gesagt, dass „Gott schon seit 1.000 Jahren ihr Freund“ sei. Auch Comedian Markus Maria Profitlich und Kabarettist Eckart von Hirschhausen sprachen in „kreuz und quer“ über ihren Glauben.
„Ich habe einen weiteren Horizont bekommen“
Besonders bewegend sei das Interview mit einer Holocaust-Überlebenden gewesen. „Ich war so bewegt von der positiven Ausstrahlung dieser Frau, die keinen Hass empfinden wollte – und die nach Jahrzehnten wieder angefangen hat, ihre Muttersprache Deutsch zu lernen. Tränen beim Interview – das gab es so sonst nicht!“, erinnert sie sich.
In ihrem Leben gehe eine wichtige Ära zu Ende, sagte Langenbach. Sie habe viel gelernt in den vergangenen 25 Jahren. Die Arbeit habe sie verändert: „Ich bin offener geworden, habe einen weiteren Horizont bekommen. Und das ist gut so!“ Bei der Arbeit habe sie auch die technische Entwicklung des Radios miterlebt, in den letzten Jahren sei zu der eigentlichen Radio-Arbeit unter anderem auch noch der Bereich Social Media dazu gekommen. Der Wecker habe jeden Sonntag um 4.20 Uhr geklingelt, dann ging es von ihrem Heimatort Altena nach Iserlohn zu Radio MK. Nach der Sendung machte sich Langenbach stets auf direktem Weg in den Gottesdienst.
Der Vorstandsvorsitzende von Radio MK, Karsten Meininghaus, sagte: „Ein 25 Jahre langes Engagement, das jeden Sonntag einen persönlichen Einsatz fordert und eine ständige gedankliche Präsenz mit sich bringt, ist eine große Lebensleistung.“ Die Radiosendung habe den Sender mit der christlichen Welt im Märkischen Kreis verwurzelt.
Langenbach bleibt dem Journalismus treu, unter anderem als Ghostwriterin auf Blogs für einen mittelständischen Unternehmer. Auch als Radioreporterin zu kirchlichen Themen wird sie zu hören sein. Darüber hinaus ist sie als Referentin zu den Themen Glück, Mut und Selbstwert unterwegs. Langenbach ist verheiratet und hat zwei Kinder. Als „Standleitung zu Gott“ beschreibt Langenbach ihren christlichen Glauben. „Ich fühle mich immer online mit Gott“, sagte sie impro-Interview.
Von: Swanhild Zacharias