Trillia Newbell ist aufgewachsen in einem Umfeld, das sie heute „liberal“ nennt. Als „sehr linke“ Politikstudentin hatte sie gute Noten und eine „sehr ehrgeizige“ Karriereplanung. Gerne wäre sie einmal Rechtsanwältin oder Lobbyistin geworden. Doch dann kam alles anders.
Eine eigene Familie spielte in ihrer Lebensplanung erst einmal keine Rolle. Kinder hielt sie für ein Ärgernis und für entbehrlich. „Ich dachte, Kinder könnten meinen Träumen im Weg stehen“, erzählt sie in einem Lebensbericht auf YouTube. Deshalb setzte sie sich in der „pro-choice“-Bewegung intensiv für ein Recht auf Abtreibung ein. Ihre Ansichten wurden immer radikaler.
Mit dem christlichen Glauben hatte sie nichts am Hut. Christen hielt sie für verrückt. Von diesen Ansichten ist heute nicht mehr viel übrig geblieben. Von der glühenden Verfechterin des Abtreibungsrechts wurde sie zu einem Teil der „pro-life“-Bewegung, zur Lebensschützerin.
„Gott hat alles in mir radikal verändert – mein Herz und auch meinen Verstand“, zitiert das Online-Magazin The Christian Post Newbell heute. Im Alter von 19 Jahren habe dieser Prozess begonnen. Sie war Helferin in einem Feriencamp. Ein Mädchen, das „Feuer und Flamme für Jesus“ gewesen sei, saß mit ihr allein in einem Zimmer. Diese habe ihre Bibel herausgeholt und mit etwas begonnen, das sie ihre „Stille Zeit“ nannte.
„Gott erschafft die Babys im Bauch der Mutter“
„Am Ende das Tages habe ich weinend meine Sünden bekannt und dem Mädchen meine Lebensgeschichte erzählt“, berichtet Newbell. „Gott hat eine erstaunliche Arbeit geleistet“. Zur Christin wurde sie in dieser Nacht jedoch noch nicht. Ihre aktuelle Beziehung war ihr wichtiger.
Erst drei Jahre und zwei gescheiterte Beziehungen später fand sie endgültig zum Glauben. Auslöser war das Lied „Rock of Ages“. Dort heißt es: „Wasch mich rein, mein Retter, oder ich werde sterben“. „In diesem Moment wusste ich, dass ich den Retter brauche“, erzählt Newbell heute begeistert von ihrer Bekehrung, „als wäre es gestern gewesen.“
Schnell merkte sie, dass ihre alten Ansichten zur Abtreibung nicht mit ihrer neuen Glaubensüberzeugung vereinbar waren. Sie habe verstanden, „dass der Mensch ein Abbild Gottes ist und Gott ihm Wert und Würde gegeben hat“ – auch jenen mit Behinderung. Für Newbell war jetzt klar: „Gott erschafft die Babys im Bauch der Mutter“.
Trillia Newbell ist heute selbst Mutter von zwei Kindern. Seit 15 Jahren ist sie mit Thern verheiratet: jenem Mann, wegen dem sie im Feriencamp erst einmal nicht zu Christin wurde. Auch er ist mittlerweile Christ. Vom christlichen Glauben, Familie, Vielfalt und ihren ganz persönlichen Erlebnissen erzählt Newbell heute in Büchern, Gottesdiensten und evangelikalen Glaubenskonferenzen in ganz Amerika.
Von: Sandro Serafin