Magdeburger Bibel kommt ins Guinessbuch

Die längste gemalte Bibel der Welt hat es ins Guinessbuch der Rekorde geschafft. Mit einer Fläche von 645,2 Quadratmetern gilt die Magdeburger Bibel als das größte Faltbuch der Welt.
Von PRO
16 Jahre arbeitete der verstorbene Künstler Willy Wiedmann an der längsten gemalten Bibel. Sein Sohn Martin Wiedmann (r.) entdeckte das Kunstwerk auf dem Dachboden

Die längste gemalte Bibel der Welt hat es ins Guninessbuch der Rekorde geschafft. Am 7. Mai entrollten der Evangelische Kirchenkreis Magdeburg und die Stadt Magdeburg anlässlich des Reformationsjubiläums die Wiedmann-Bibel erstmals komplett. Sie hat eine Länge von 1.517 Metern und enthält 3.333 Illustrationen. Ein halbes Jahr mussten die Veranstalter und bis zu 400 freiwilligen Helfer warten, ob ihr Weltrekordversuch anerkannt wird oder nicht.

Martin Wiedmann, Sohn des verstorbenen Künstlers Willy Wiedmann, sagte gegenüber der Tageszeitung Volksstimme: „Wir sind sehr glücklich über diese Nachricht. Der Weltrekordversuch in Magdeburg war ein wunderbares Erlebnis mit vielen unvergesslichen Begegnungen“. Neben den Veranstaltern dankte er auch den hunderten Helfern. Stadtmanager Georg Bandarau betonte, dass sie im Reformationsjahr gezeigt hätten, dass Magdeburg eine weltoffene Stadt sei. Es seien Helfer aus ganz Europa dabei gewesen, um den Weltrekord aufzustellen.

Oberbürgermeister Lutz Trümper sagte nach Angaben von Focus online: „Mein Dank geht an Martin Wiedmann, der die wunderbare Idee hatte, nach Magdeburg zu kommen und den Weltrekordversuch hier an der Elbe zwischen Dom und Johanniskirche durchzuführen. Die Auszeichnung gehört auch den hunderten Helfern, die den Weltrekord aufgestellt haben.“ Ohne deren Unterstützung wäre das Gelingen des Projekts nicht möglich gewesen.

Zufällig endtdeckt

Der Stuttgarter Künstler Willy Wiedmann sollte 1994 ursprünglich für die Zuffenhausener Pauluskirche in Stuttgart eine Bibel zeichnen. Die Verantwortlichen wurden sich nicht einig, aber Wiedmann fing einfach schon einmal an und malte die ersten Entwürfe. Was mit ein paar Bildern begann, endete 16 Jahre später mit einem Leporello (Faltbuch).

Aus technischen Gründen konnte Wiedmann sein Werk nie veröffentlichen und so landete es für Jahrzehnte auf dem Dachboden. Willy Wiedmann starb 2013 im Alter von 84 Jahren in Bad Cannstatt, Stuttgart. Seinem Sohn Martin ist es zu verdanken, dass das Kunstwerk nun an die Öffentlichkeit kam. Er entdeckte es per Zufall und ließ alle Bilder einzeln einscannen. Die Wiedmann-Bibel wurde erstmals 2015 beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Stuttgart der Öffentlichkeit vorgestellt.

Von: Jennifer Adam

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