Am Anfang sieht alles nach Liebe aus: Caro, ein ganz normaler Teenager, verliebt sich in den jungen Cem. „Aus dem anfänglich lieben und netten jungen Mann wird eine Gefahr für Caro“, heißt es in der Sendungsankündigung. Denn Cem nutzt Caros bedingungslose Liebe aus und treibt sie in eine emotionale Abhängigkeit. „Mit perfider Manipulation gelingt es Cem immer wieder, Caro um den Finger zu wickeln, bis sie schließlich für ihn anschaffen geht.“
Caro, die mitten in der Pubertät steckt und unzufrieden mit ihrem Körper und unsicher in Bezug auf Jungs ist, ist Cem ausgeliefert. „Doch was zunächst als harmlose und gewöhnliche Teenager-Romanze beginnt, mündet schon bald in einen bodenlosen Abgrund“, schreibt die ARD. Solche Personen nenne man „Loverboys“ – die die Schwäche junger Mädchen ausnutzen und sich sich mit Komplimenten und Geschenken in ihr Herz und ihr Leben schleichen. Caro gleitet immer tiefer in einen Strudel aus Gewalt und Prostitution, aus dem sie sich von selbst nicht mehr befreien kann. Nicht einmal Caros Eltern merken etwas, als sie ihren „Freunde“ Cem persönlich kennen lernen.
Regie führte Thomas Durchschlag. Barbara Buhl, Leiterin der WDR-Programmgruppe Fernsehfilm und Kino, erklärte gegenüber der Presse: „Die Drehbuchautorinnen Angela Gilges und Ruth Olshan haben im Verlauf der Recherche zum Film mit betrogenen Mädchen und Eltern und auch Beratungsstellen gesprochen. Es war ein intensiver und aufwühlender Prozess, denn die zerstörerische Kraft der Loverboy-Masche verändert das Leben der Opfer und ihrer Familien nachhaltig.“ Der Fernsehfilm sei auch ein Film über die Gewalt an Frauen. „Denn die zahlreichen und zahlungswilligen Freier machen die Loverboy-Masche erst zu einem lukrativen Geschäft.“
Das Erste widmet dem Thema Loverboys einen ganzen Abend und zeigt im Anschluss an den Fernsehfilm die Dokumentation „Verliebt, verführt, verkauft“. Darin wird auch die Machtlosigkeit der Justiz deutlich, da viele Opfer sich aus Scham und Angst gegen eine Aussage vor Gericht entscheiden. Der Film zeichnet die Taten von Mehmet D. nach, der mit zwei Frauen, die nichts voneinander wussten, mindestens 260.000 Euro verdient, indem er sie auf den Stricht schickte. Wie die ARD mitteilt, warnen Hilfsorganisationen: Gerade Minderjährige sind unter den Loverboys begehrt, denn sie lassen sich leichter manipulieren. (pro)
„Ich gehöre ihm“, Mittwoch, 30. August 2017, 20:15 Uhr, Das Erste
„Verliebt, verführt, verkauft – Die miesen Geschäfte der Loverboys“, 30. August 2017, 21:45 Uhr, Das Erste
Von: js