Das Buch, das nun für einen Film als Vorlage dient, erschien 1678 unter dem Titel „A Pilgrim’s Progress“ („Der Fortschritt eines Pilgers“). Der Autor, der englische Baptistenprediger John Bunyan, unterstellte sich nicht der anglikanischen Staatskirche und wurde deswegen 1660 während eines Gottesdienstes verhaftet. In der zwölf Jahre währenden Haft schrieb er mehrere Bücher. Drei Jahre nach seiner Entlassung wurde er erneut inhaftiert – wegen Missachtung des Predigtverbots. In dieser Zeit schrieb er sein Hauptwerk, die „Pilgerreise zur seligen Ewigkeit“.
Erst am Ende seines Lebens hörten die Benachteiligungen wegen seines Glaubens auf. Im Jahr 1687, ein Jahr vor Bunyans Tod, gab der englische König Jakob II. den zuvor unterdrückten Glaubensgemeinschaften mehr Freiheiten. John Bunyan starb am 31. August 1688, er wurde in London beerdigt.
Seine „Pilgerreise“ wurde inzwischen in 200 Sprachen übersetzt und gehört zu den bedeutendsten Werken der englischen christlichen Literatur. Manche Theologen sagen, die Pilgerreise sei nach der Bibel das am zweithäufigsten gelesene christliche Buch. Es gab bereits 1912, 1978 und 2008 Versuche, den Stoff zu verfilmen.
Die Hauptperson mit dem Namen Christ (im Original Christian) ist auf dem Weg aus der „Stadt der Zerstörung“ (als Allegorie auf die irdische Welt) in die „Himmlische Stadt“ Zion. Doch die Sünde sowie andere Umstände behindern seine Reise. Der Protagonist begegnet einer Reihe von Personen, die allegorisch für die Herausforderungen im Leben eines Christen stehen, also etwa den Männern Simpel, Faul und Dünkel sowie dem Palast Schönheit und dem Tal der Demütigung.
Neue christliche Produktionsfirma
Die Pilgerreise ist der dritte Film der Produktionsfirma „King Street Pictures“, die Filme mit christlichem Hintergrund dreht, berichtet das Magazin Hollywood Reporter. Das Unternehmen wurde von dem ehemaligen Anwalt von Warner Bros., Dan Mark, und der ehemaligen Schauspielerin Rachel Tan gegründet. Die ersten beiden Filme befinden sich noch in der Postproduktion.
„Wir wollen auf dem Gebiet glaubensbasierte Filme neue Wege einschlagen“, sagte der Regisseur Matt Bilen. „Mit mehr echtem Schmutz und Action, alles soll mutiger und stylisher werden als das, was die Zuschauer bisher zu Gesicht bekamen, es soll nach großem Kino aussehen.“ Die Dreharbeiten haben in Redding im US-Bundesstaat Kalifornien begonnen.
Die Schauspieler kommen aus Südkorea, Mexiko, Australien und Amerika. Zu den Mitwirkenden gehört auch Alan Powell, der Lead-Sänger der christlichen Band „Anthem Lights“. Regisseur Matt Bilen, der auch am Drehbuch mitschrieb, wirkte bereits bei Animationen für die Dokumentation „Holy Ghost“ (2014) mit, bei dem es um einen Film geht, bei dessen Produktion vollkommen der Heilige Geist Regie geführt haben soll. (pro)
Von: js