Die Deutsche Telekom hat Ende Januar eine Kampagne unter dem Motto „Für alle, die Familie sind“ gestartet, um die „Family Card“ zu bewerben, mit der Kunden weitere Mobilfunk-Karten für „Familienmitglieder“ zubuchen können. Ein Werbespot spielt mit der Frage, wie die perfekte Familie aussieht.
In den Augen der Telekom fällt die Antwort „im neuen Werbespot rasant, witzig und mit überspitzen Klischees“ durchaus positiv aus. Das Video zeigt neben einer „klassischen Familie“ auch eine „Hippie-Kommune“, eine „musizierende Bürgerfamilie“ sowie ein „lesbischen Paar mit Kind“ und eine Gruppe fröhlicher Nudisten. Der Werbefilm ist musikalisch unterlegt mit einem Song der „Beginner“ der den Titel „Meine Posse“ („Posse“ ist Jugendlichensprache und bedeutet soviel wie Clique) trägt.
„Familie ist schon lange mehr als Vater, Mutter, Kind“, erklärt Michael Schuld, Leiter Kommunikation und Vertriebsmarketing der Telekom Deutschland, auf der Webseite des Unternehmens. Dies zeige das Unternehmen in der neuen Kampagne auch deswegen, weil sich das beworbene Produkt nicht nur an klassische Familien richte.
Regiesseur des neuen Werbefilms ist der Spielfilmregisseur Simon Verhoeven. Die Telekom nähere sich dem Familienthema immer wieder neu an, „mal klassisch, aber auch mal unkonventionell“.
Kritik im Netz
Nach Verhoevens Ansicht ist und bleibt „der Wert Familie […] zentral wichtig für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft, aber beinhaltet eben weitaus mehr, als einfach nur miteinander verwandt zu sein.“
In den sozialen Netzwerken erfährt die Telekom Zuspruch wie Ablehnung für das neue Familienbild. Auf die Frage nach dem leiblichen Vater eines von zwei Lesben adoptierten Kindes erklärt die Telekom etwa:
Ein Tweet der Telekom, in dem das „moderne” Familienbild verteidigt wird, stößt besonders auf Kritik:
Viele Nutzer merken an, dass die „klassische” Familie noch immer das am häufigsten in Deutschland gelebte Familienmodell sei. (pro)
Von: nob