Die 33-jährige Sängerin und Komponistin Audrey Assad hat schon vier Alben veröffentlicht, Ende 2016 spielte sie vor tausenden Jugendlichen bei der „Onething”-Konferenz des internationalen Gebetshauses in Kansas City. Anlässlich des vorübergehenden Einreisestopps, den Präsident Donald Trump am Freitag unter anderem für Bürger Syriens in Kraft gesetzt hat, veröffentlichte die Sängerin ein Video, in dem sie über die Geschichte ihrer Familie spricht.
In dem kurzen Film schildert Assad die Geschichte ihrer Familie. Ihr Vater Riad Assad wurde in Damaskus geboren, seine Mutter zog mit der Familie in den Libanon, da sie in Syrien keine Perspektive hatte. Doch auch dort wurde die alleinerziehende Frau bedroht und bekam schließlich eine Anerkennung als Flüchtling, um in die USA zu reisen. Riad wurde US-Bürger und Geschäftsmann.
Sie selbst sehe sich inzwischen nicht nur als Amerikanerin, sondern als syrisch-amerikanisch, sagt die Sängerin, die sich seit Ausbruch des Krieges in Syrien mehr und mehr mit ihrer Herkunft beschäftigt. Im Internet habe sie ein Video gesehen, in dem Anhänger des „Islamischen Staates” 21 koptische Christen enthaupteten. „Ich habe sie als Ebenbilder Gottes gesehen und mir vorgestellt, wie schwer es für den Vater ist zu sehen, wie seine Kinder sich gegenseitig zerstören”, erklärt sie. Daraufhin habe sie das Lied „Even Unto Death“ geschrieben.
„Flüchtlinge umarmen bedeutet, Jesus zu umarmen”
Die meisten Flüchtlinge, die Krieg oder Armut entkommen seien, hätten viel erlitten, sagt die Sängerin. „Wenn wir unser eigenes Leiden oder das anderer Menschen ausblenden, blenden wir damit das Kreuz aus”, erklärt sie. „Flüchtlinge willkommen zu heißen und sie zu umarmen, bedeutet, Jesus willkommen zu heißen und zu umarmen.” Wer die Flüchtlinge auf Abstand halte, verpasse diese Gelegenheit.
Auf Facebook und Twitter setzt sich die Künstlerin seit langem kritisch mit der frommen Szene der USA auseinander. Viele betrachteten die Gemeinde eher als einen Country-Club denn als ein Lazarett für Leute, die Heilung brauchen, postete sie am Montag. Seit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten, die ihr Angst mache, nimmt sie auch politisch Stellung und setzt sich für Flüchtlinge ein.
Audrey Assad wuchs in einem protestantischen Haushalt auf und konvertierte mit 23 Jahren zum Katholizismus. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Ihre Alben „Heart” und „The House You’re Building” sind in Deutschland bei Gerth Medien erschienen. (pro)
Von: mb