Philipp Kruse ist hauptamtlicher Jugendreferent im Christlichen Verein junger Menschen (CVJM) Lemgo. Er freut sich, wenn Menschen zum Glauben an Gott finden. „Leider fehlt ihnen dann oft das nötige Bibelwissen“, beobachtet der Jugendreferent. „Wir haben etwas gesucht, womit wir die jungen Leute schulen können“, erzählt er im Gespräch mit pro.
Dabei ist er auf ein Projekt in den USA aufmerksam geworden. Dort wird jedes biblische Buch in kurzen Videosequenzen anschaulich und einfach erklärt. Die Idee eines amerikanischen Theologen und Grafikdesigners wollte er auch in Deutschland umsetzen – und machte sich an die Arbeit. Daraus entstanden ist das Internetportal „Das Bibelprojekt”.
Leichter zu verstehen und zu merken
Die deutschsprachige Lizenz für die Videoproduktion teilt er sich mit einem Pastor aus Wien, der in der Gemeindegründung aktiv ist. Comicähnliche Figuren und ein Off-Erzähler erklären das jeweilige Buch und dessen Handlung. Die Filme gibt es kostenlos, unter anderem im Videoportal YouTube.
Die ersten acht animierten Videos sind erstellt. Dazu haben die Initiatoren Texte des amerikanischen „Bible Project“ übersetzt und von professionellen Sprechern aufnehmen lassen. In den Filmen wird jeder Buchstabe neu per Hand gezeichnet. Die Herstellung eines Videos kostet zwischen 1.000 und 1.500 Euro. Ein Teil des Geldes wurde durch Spenden finanziert. In den nächsten Jahren sollen alle übrigen Bücher folgen und in sechs- bis achtminütigen Clips dargestellt werden. Darüber hinaus gibt es Themenvideos, die sich mit den Themen „Messias“ oder dem „Ebenbild Gottes“ auseinandersetzen.
„Wir haben den Eindruck, dass sich die Jugendlichen dadurch vieles besser merken können und sie besser informiert sind“, sagt der Projektleiter Kruse. Die Videos können in Gottesdiensten, in der Kinder- und Jugendarbeit oder im Religionsunterricht gezeigt werden.
Innovative Ideen zum Glauben gesucht
Gegründet haben die Macher in diesem Zusammenhang den gemeinnützigen Verein „visio:media“. Er ist nicht nur die Rechtsgrundlage für die Vermarktung der aktuellen Idee. Der Verein möchte in Zukunft auch als Dienstleister auftreten, „wenn Menschen tolle Ideen haben, den christlichen Glauben innovativ und mit guten Ideen bekannt zu machen – aber ihnen vielleicht die Ideen fehlen“. Dem Kernteam des Vereins gehören sieben Mitglieder aus Deutschland und Österreich an.
Kruse, der das Projekt mit Luca Drexhage angeschoben hat, hat mittlerweile seine Stundenzahl beim CVJM reduzieren dürfen, um sich seiner Vision zu widmen. „Wir haben in der Entstehung schon viele Wunder Gottes erlebt“, sagt der Projektleiter. Und er fügt hinzu, dass es auch für die nahe Zukunft schon die eine oder andere Idee gebe. (pro)
Von: jw