Martin Luther ist für Deutschland als Reiseland relevant. Das haben Petra Hedorfer, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), und Astrid Mühlmann, Geschäftsführerin der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“, dem Bundestag in einer Anhörung berichtet. Die DZT habe auf Tourismusbörsen und Messen ihre Arbeit vorgestellt. 1,3 Millionen Adressaten hätten die Informationsbroschüre der Kampagne erhalten. Zudem seien 35 Millionen Nutzer sozialer Netzwerke und 20 Millionen Leser von Printmedien mit dem Jubiläum in Berührung gekommen.
„Wir evaluieren jedes Jahr die Reichweite unserer Marketingkampagnen online und offline. Im Print-Bereich errechnet sich dies durch die Reichweite der einzelnen Medien, die über die Kampagne berichten und bei online durch Zählung der Likes, Shares und Kommentare beziehungsweise der Besuche auf unserem Internetauftritt“, verdeutlicht die Pressesprecherin Beate Kilian gegenüber pro. In Deutschland könnten Besucher auf acht Lutherrouten Spuren des Reformators entdecken.
Kampagne auf zehn Zielländer zugeschnitten
Bereits seit 2012 sei die DZT mit den ersten Planungen beschäftigt. Neben kulturinteressierten Deutschland-Reisenden gehe es auch darum, religiös motivierte Touristen zu begeistern. Zu den „klassischen Gemeinschaften der Reformation“ bekennen sich laut aktueller Zahlen weltweit 426 Millionen Menschen. Dies sind 5,8 Prozent der Weltbevölkerung.
Die Kampagne sei besonders auf Zielländer zugeschnitten, in denen der Anteil der Lutheraner hoch ist. Informationsmaterial und Werbetexte seien in 30 Sprachen verfügbar. Am 5. Oktober wurde in den USA das Hologramm einer Luther-Statue in der Residenz des deutschen Botschafters vorgestellt. Dort gibt es in verschiedenen Städten auch die Sonderausstellung „Here I stand“.
Vor fünf Jahren bewarb die DZT beim Schwerpunktthema „Reformation und Musik“ das 800-jährige Bestehen des Thomanerchors. 2015 war das Themenjahr „Reformation – Bild und Bibel“ Anlass für Aktivitäten zum 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren. 2017 soll Martin Luther als die Symbolfigur der Reformation die touristische Vermarktung ankurbeln und Deutschland als Reiseziel stärken.
DZT: Urheber von Luther als Playmobilfigur
Zentrales Informationsmedium ist das Online-Portal www.germany.travel. Dort wird auf einer interaktiven Landkarte über wichtige Lebensstationen Luthers berichtet. Auch über die sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter wird das Reiseland beworben. Es sollen auch „weniger bekannte Facetten“ beleuchtet werden.
In Kooperation mit der Tourismuszentrale Nürnberg und Playmobil hatten sie auch den „Playmobil Luther“ entwickelt, der als Sonderbotschafter für das Jubiläum wirbt. Um das Ziel zu erreichen, kooperiert das DZT seit 2008 mit der Geschäftsstelle „Luther 2017“, der EKD, regionalen Tourismusorganisationen und bedeutenden Lutherverbänden.
Die DZT wird von der Bundesregierung finanziert und kümmert sich um das Auslandsmarketing von Deutschland. Die Geschäftsstelle „Luther 2017“ koordiniert „zivilgesellschaftliche Aktivitäten rund um das Jubiläum“. Sie wird vom Bund, mehreren Ländern und der Evangelischen Kirche getragen. (pro)
Von: jw