Die Pastorin Kim Burrell hatte Ende Dezember in einer Predigt in einem Gottesdienst in Houston, Texas, von einem „perversen homosexuellen Geist“ gesprochen. Daraufhin lud die bekannte US-Moderatorin Ellen DeGeneres, die selbst lesbisch ist, Burrell aus ihrer Sendung aus. Wie die Texas Southern University nun mitteilte, werde sie die wöchentliche Radiosendung „Bridging the Gap“ auf dem universitätseigenen Radiosender KTSU nicht mehr fortführen.
Die 44-jährige Burrell ist nicht nur Gospel-Sängerin, im Jahr 2010 gründete sie eine Gemeinde namens „Love and Liberty Fellowship Pentecostal Overcoming Holy Church“ in Texas, wo sie leitende Pastorin ist. Ein Video zeigt Burrell bei einer Predigt, in der sie Homosexualität als Sünde gegen Gott bezeichnet.
Ellen DeGeneres, eine der erfolgreichsten Fernsehgesichter Amerikas, teilte mit, sie wolle Burrell nicht in ihrer Sendung empfangen. Erst kürzlich wurde die lesbische Prominente von US-Präsident Barack Obama für ihr Engagement für Homosexuelle geehrt. Eigentlich sollte Burrell in ihrer Sendung zusammen mit dem Sänger Pharrell Williams auftreten und ein Lied aus dem Soundtrack zum Film „Hidden Figures“ singen. Dies ist ein Drama über drei afroamerikanische Mathematikerinnen der NASA, die maßgeblich daran beteiligt waren, den Astronauten John Glenn ins All zu schicken.
„Gott hasst die Sünde“
Der Sänger Pharrell Williams trat wie geplant in der TV-Sendung von DeGeneres auf, allerdings ohne Burrell. Er sagte zur Moderatorin: „Die Welt ist ein wundervoller Ort, aber es funktioniert nicht ohne Einbindung und Empathie.“ Er fügte hinzu: „Es ist kein Platz für irgendeine Art von Vorurteilen im Jahr 2017 und darüber hinaus.“
DeGeneres erklärte zur Ausladung von Burrell, sie habe „sehr viel Hass und Vorurteile und Diskriminierung“ erfahren wegen Menschen, die zu lieben sie sich entschlossen habe. „Burrell hat einige sehr unschöne Dinge über Homosexuelle gesagt, deshalb fand ich es nicht richtig von mir, sie in die Show einzuladen, um ihr eine Plattform zu geben, nachdem sie Dinge über mich gesagt hat.“
Burrell hat derweil in einem Facebook-Video zu den Vorwürfen Stellung bezogen. Ihr sei es nicht um die LGBT-Community (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender) gegangen, sondern um Sünde, sagt sie darin. „Glaubt ihr nicht, dass ich weiß, dass sich Menschen über solche Äußerungen aufregen? Ich muss tun, was Gott mir sagt, das ich tun soll.“ Sie fügte hinzu: „Jedem, der mit einem homosexuellen Geist zu tun hat, dem sage ich: Ich liebe dich und Gott liebt dich, aber Gott hasst die Sünde in dir und mir. Alles, was gegen die Natur Gottes ist.“ (pro)
Von: js