„Christen müssen nicht automatisch nur im Büßer- oder Bettelgewand rumlaufen“, findet der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Der Himmel stehe Armen und Reichen gleichermaßen offen. Dies hat er im aktuellen Wort des Bischofs betont, das als Video auf der Seite von domradio.de
abrufbar ist. Als Ort für seine Botschaft in dieser Woche hat er sich die Düsseldorfer Königsallee ausgesucht, die mit ihren Luxusgeschäften ein Symbol für Reichtum und Geld ist.Das rechte Maß und die Gerechtigkeit dürften dabei nicht auf der Strecke bleiben, sagte Woelki: „Wer als wohlhabender Mensch die Armen aus dem Blick verliert, der steht in der Gefahr, zu verlieren.“. Der Theologe verwies auf die „erprobte christliche Soziallehre“. Demnach müsse derjenige, der viel hat, auch mehr Verantwortung für das Gemeinwohl tragen.
„Starke Schultern sind belastbarer als die armer Schlucker“, sagte Woelki im Blick auf die Gesellschaft. Er forderte die Menschen in seiner Botschaft auf, ihre Möglichkeiten zu nutzen. Die Tatsache, dass die Kirche Gebäude auf der „Kö“ für gutes Geld vermiete, sehe er nicht als verwerflich an, weil es „auf der anderen Seite aber wieder den Armen und Bedürftigen zu Gute kommt“.
Papst fordert Wandel zur sozialen Gerechtigkeit
Woelki verwies auch auf die Äußerungen von Papst Franziskus: Dieser habe mit seinem Aufruf „Unsere Wirtschaft tötet“ einen Wandel zur sozialen Gerechtigkeit gefordert: „An dieser notwendigen Gerechtigkeit muss sich jedes wirtschaftliche Handeln orientieren.“ Wenn Bettler und Banker sich begegneten, zeige dies die Notwendigkeit des Wandels: „Ein Wandel, der nicht nur Besserverdiener und Bettler herausfordert!“
Rainer Maria Kardinal Woelki ist seit dem 20. September 2014 Erzbischof von Köln. Zuvor war er von 2011 bis 2014 Erzbischof von Berlin und von 2003 bis 2011 Weihbischof in Köln. (pro)Luther und der Kommerz (pro)
Größte Kirchenbank Deutschlands entsteht (pro)