Fast 90 Prozent der Asylwerber in Österreich kommen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak, also aus Staaten, deren DNA tief islamisch geprägt ist. Wir können davon ausgehen, dass das Christentum den meisten dieser Flüchtlinge fremd ist – zumindest in seiner abendländischen Form. Um Neuankömmlingen christliche Werte näher zu bringen, haben daher der staatliche Österreichische Integrationsfonds und die Katholische Kirche eine neue Broschüre veröffentlicht. Darin geht es einerseits um landestypische Traditionen von der Taufe bis zum Krampus, andererseits aber auch um christliche Werte. Das Heftchen mit dem wohlklingenden Namen „Grüß Gott in Österreich!“ wird zwar kaum einen eingefleischten Muslim zum glühenden Christen machen, ist aber grundsätzlich eine gute Verständnishilfe für morgenländische Flüchtlinge. Leider aber auch nur grundsätzlich.
Um Flüchtlingen christliches Gedankengut nahezubringen, ist die Broschüre einerseits auf Deutsch, Arabisch und Farsi, andererseits in einfacher Sprache verfasst. Doch wer komplexe Themen einfach erklären will, läuft Gefahr, Dinge zu verfälschen. Leider ist dem verantwortlichen Redaktionsleiter Michael Prüller, übrigens Pressesprecher des Wiener Kardinals Christoph Schönborn, genau dies stellenweise passiert. Christlich wird in diesem Heft nämlich größtenteils mit Katholisch gleichgesetzt. Das ist zwar nachvollziehbar, weil die Katholische Kirche die weitaus größte religiöse Gemeinschaft des Landes ist, aber auch nicht ganz richtig. Es rufen eben nicht alle Christen Heilige als Fürsprecher an.