Mit „größter Sorge“ beobachten Pädagogen, die im Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) organisiert sind, „wie sich die Stimmung, die Kommunikation in den sozialen Netzwerken und die alltäglichen Umgangsformen in unserer Gesellschaft verändern“. Aggressivität, hasserfüllte und geringschätzende Sprache, Beleidigungen und Ausgrenzungen seien zu erleben. Die Gesellschaft solle gespalten und Menschen emotional aufgehetzt werden. Dazu trügen extreme gesellschaftliche Gruppen, insbesondere politisch rechtsgerichtete Vertreter, bei.
„Diese Verrohung des Umgangs miteinander wirkt sich auch auf unsere Kinder und Jugendlichen aus“, warnt der BLLV in einem Manifest, das er am Mittwoch veröffentlichte. Der Verband sieht dadurch auch die Menschenwürde in Gefahr. „Aggressionen und Angst aber zerstören Gemeinschaft – egal, ob im Klassenzimmer, in der Schule oder zwischen den Nationen Europas“, heißt es in dem Manifest. Sachliche Auseinandersetzungen würden auf diese Weise erschwert.
Der BLLV betont, dass Kinder Respekt und Wertschätzung anderen Menschen gegenüber erleben sollen, auch und gerade, wenn diese eine andere Meinung, Sprache, Religion oder Hautfarbe hätten. „Als besorgte Lehrerinnen und Lehrer appellieren wir deshalb an alle, unsere Gesellschaft vor Spaltung, Brutalität, Rücksichtslosigkeit und Radikalisierung zu schützen und so unsere Demokratie zu bewahren“, lautet der Aufruf des Pädagogenverbandes.