Der Glaube spielt für Katrin Göring-Eckardt in ihrem politischen Alltag eine besondere Rolle. „Man kann nicht mit der Bibel in der Hand Politik machen, aber in der Tasche kann man sie schon haben.“ Am Protestantnismus sei vor allem die Freiheit bedeutsam für sie, sagt die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Sommerinterview der Rheinischen Post. „Das kirchliche Umfeld hat geholfen, sich in der DDR eine geistige Freiheit zu bewahren“, sagte die Grünen-Politikerin. Im thüringischen Friedrichsroda ist Göring-Eckardt, fünf Jahre nach dem Mauerbau, geboren worden. Aufgewachsen in der DDR, war sie sowohl Mitglied der FDJ als auch der Jungen Gemeinde, eine Jugendarbeit der evangelischen Kirche.
„Der Satz von Martin Luther ‚Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir‘ bedeutet mir viel, auch wenn er ihn vielleicht gar nicht so gesagt hat“, erklärt Göring-Eckardt im Hinblick auf das 500-jährige Reformationsjubiläum im nächsten Jahr. „Für mich bedeutet der Satz: Ich stehe zu meinen Überzeugungen, und ich weiß, ich muss es nicht alleine machen, Gott ist bei mir.“