Nach dem gescheiterten Putschversuch am 15. Juli hat die türkische Regierung um den Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan am Mittwochabend die Schließung von 45 Zeitungen und 16 Fernsehsendern angeordnet, berichtet Spiegel Online. Laut eines von einem Behördenvertreter bestätigten Dekrets seien auch 23 Radiosender, 15 Zeitschriften, 29 Verlagshäuser und drei Nachrichtenagenturen von der Schließung betroffen.
In den vergangenen Tagen erließ die Justiz gegen rund 90 Medienschaffende Haftbefehle und einige davon sind laut der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) bereits vollzogen. ROG zeigte sich schockiert über die Verhaftungswelle gegen Journalisten in der Türkei. Der Geschäftsführer von ROG, Christian Mihr, sagte: „Die massenhaften Haftbefehle der vergangenen Tage zielen unmissverständlich darauf, unbequeme Journalisten mundtot zu machen.“ Das Versprechen der Regierung in Ankara, trotz des Ausnahmezustands Grundrechte wie die Pressefreiheit zu achten, sei offensichtlich wertlos. Die Hexenjagd auf kritische Journalisten in der Türkei müsse sofort aufhören.