Im April 2015 sorgte der Journalist Daniel Böcking, stellvertretender Chefredakteur von bild.de, mit seinem Bekenntnis zum christlichen Glauben für Aufsehen. Nach dem Amoklauf von München und dem Selbstmordanschlag von Ansbach legt er nun am Montag nach. „Ich glaube an Jesus. So richtig. Mit Herz und Verstand und Bibel und allem, was zum Christsein dazugehört“, schreibt er auf der Webseite der Bild-Zeitung. Eigentlich sei dies nicht außergewöhnlich, seien doch auf dem Papier mehr als die Hälfte der Deutschen christlich. „Doch ein Glaubensbekenntnis gilt in den Zeiten von Terror, Islamismus und ISIS nicht gerade als cool oder hip.“
Doch gerade in diesen Tagen wolle er von seinem Weg zum Glauben erzählen, anstatt sein Christsein zu verschweigen. Der Glaube an Gott sei ihm in der Berichteratattung von Krisenherden immer wieder begegnet, beispielsweise in der Trauer oder in Gebeten mit Helfern und Betroffenen. „Mir kam in den Sinn: Wenn du an Gott glaubst, dann darf das nicht nur nebenher passieren. Wenn die Jesus-Botschaft von Frieden, Vergebung und Erlösung stimmt, dann solltest du dein ganzes Leben danach ausrichten“, bekennt Böcking.
Er begann, in der Bibel zu lesen und mit anderen Christen zu sprechen. Er betete auch, wie er sagt, „ehrlich“, anstatt nur das Vaterunser „herunterzuleiern“. „Man kann sagen: Ich probierte den Glauben aus – und lernte Jesus kennen. Es dauerte noch drei Jahre, eh ich ihn zum Mittelpunkt meines Lebens machte. Zum Wichtigsten. Zu meinem Kompass.“