Die Alternative für Deutschland (AfD) betreibe keine Politik auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes, heißt es in der 36-seitigen Broschüre, die der Evangelische Arbeitskreis der CDU/CSU (EAK) herausgegeben hat. Thematisch sortiert werden im Heft Zitate aus dem Wahlprogramm der AfD oder von Spitzenvertretern der Partei abgedruckt und kritisch beleuchtet.
„Die AfD versucht sich nach außen hin immer wieder auch einen christlichen Anstrich zu verpassen“, heißt es im Text. „Sie bedient sich aber faktisch einer sowohl Minderheiten als auch ganze Menschen- und Bevölkerungsgruppen abwertenden, ausgrenzenden und verächtlich machenden Rhetorik, die teilweise sogar die Grenze zum unverhohlen rassistisch Rechtsradikalen überschreitet“. Die AfD schüre Überfremdungsängste und spalte damit die Gesellschaft.
Ein Schwerpunkt des Broschüre ist die Familienpolitik. Familienpolitisch habe die AfD nichts Neues zu bieten – im Gegenteil: „Sie operiert mit rein gesinnungsethischen Parolen und bedient sich zudem eines rückwärtsgewandten Frauenbildes.“ Begründet wird das unter anderem damit, dass die AfD in ihrem Wahlprogramm Frauen kein eigenes Kapitel widme, was Bände über die Klischees spreche, in denen die AfD denke. Kritisiert wird außerdem eine Passage, in der es heißt, das Lebensmodell Alleinerziehender bringe in der Regel Nachteile für alle Beteiligten mit sich. Es sei falsch, so der EAK, Geschiedenen und Patchwork-Familien zu unterstellen, dass Kinder dort defizitär aufwüchsen.
Dass die AfD in ihrem Programm eine „Willkommenskultur für Ungeborene“ fordert, werde der Thematik nicht gerecht: Da die Betroffenen bei der Schwangerschaftskonfliktberatung in einer schwierigen Situation seien, reiche es nicht aus, schlicht zu fordern, dass das vorrangige Ziel dieser Beratung „der Schutz des ungeborenen Lebens ist“, wie dies die AfD mache.
Das der Union ähnliche Bekenntnis der AfD zum Leitbild der Ehe von Mann und Frau, klinge zunächst „vertraut und gut“. „Im Gegensatz zur Union, die als Volkspartei der Mitte und auf der Basis einer klaren und lebendigen christlichen Grundhaltung immer schon auf sich wandelnde gesellschaftliche Verhältnisse reagiert hat, zeigt die AfD auch hier ihre rückwärtsgewandte Haltung“, formulieren die Autoren.