Im November 2015 hatte das Jugendamt in Norwegen dem Ehepaar Ruth und Marius Bodnariu die Kinder entzogen. Gegen die behördliche Anordnung hatte sich daraufhin weltweit friedlicher Protest erhoben. Nun dürfen die Kinder, zwei Mädchen und drei Jungs, zurück in die Obhut ihrer Eltern. Das hat ein Sprecher der Familie am Freitag auf einer Unterstützungswebseite mitgeteilt.
Auf der Homepage der Protestbewegung und der Facebook-Seite steht, dass sich das Ehepaar Bodnariu mit den zuständigen Stellen auf einen Vergleich geeinigt hat, der die Heimkehr der fünf Kinder ermöglicht.
Das norwegische Jugendamt hatte Marius und Ruth Bodnariu im vergangenen Jahr beschuldigt, ihre Kinder zu indoktrinieren, und das Ehepaar als „radikale Christen“ bezeichnet. Das Paar gehört in dem skandinavischen Land einer pfingstkirchlichen Gemeinde an. Ehemann Marius ist in Rumänien geboren. Seine Frau Ruth ist Norwegerin. Viele Angehörige des Ehepaares wohnen in den USA, von wo sie in den vergangenen Monaten zahlreiche Protestaktionen organisierten. In einer Petition forderten mehr als 64.000 Unterstützer die Regierung auf, die Familie wieder zu vereinen.
In Deutschland hatte sich der Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich für den Fall interessiert, nachdem ihn Abgeordnete aus Rumänien darauf aufmerksam gemacht hatten. Heinrich erklärte im Januar gegenüber pro, ihm sei es wichtig, dass in dem Fall beide Seiten angehört würden. Der CDU-Politiker, der im Parlament Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe ist, hatte sich dafür eingesetzt, dass alle Informationen in der Angelegenheit zusammengetragen werden. Dazu hatte sich Heinrich mit Briefen an Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, an den norwegischen Botschafter in Deutschland, den Menschenrechtsbauftragten der Regierung sowie an den ehemaligen norwegischen Premierminister Kjell Magne Bondevik, gewandt. (pro)