Nach knapp einer Stude verließen AfD-Chefin Frauke Petry und ihre Begleiter den Saal in einem Berliner Hotel, wo das mit Spannung erwartete Gespräch zwischen der AfD und Vertretern des Zentralrats der Muslime (ZMD), darunter dessen Vorsitzender Aiman Mazyek, stattgefunden hatte. „Wir haben das Gespräch beendet, weil Mazyek nicht bereit war, uns nicht als ‚Partei des dritten Reiches‘ zu bezeichnen“, teilte Petry mit.
Auf einer Pressekonferenz erklärte Petry, man sei sich nicht einig geworden über das Verhältnis eines weitgehend politischen Islam und der säkularen Gesellschaft. Sie habe Mazyek und seine Kollegen gefragt, ob der Zentralrat der Muslime es erlaube oder der eigenen Entscheidung überlasse, nach welchem Glauben die Kinder erzogen werden, wenn ein Muslim eine Christin heirate. Auf derartige „aus dem praktischen Leben gegriffene Fragen haben wir leider keine Antwort erhalten“, sagte Petry. „Das entspricht der Strategie, eine Grundgesetzkonformität anzunehmen, und im tatsächlichen Leben, was in Moscheen und Koranschulen gepredigt wird, abzuweichen.“
Auf Petrys Facebook-Seite hieß es, zum 67. Geburtstag des Grundgesetzes habe man auf die Unvereinbarkeit zwischen Koran und Grundgesetz in vielen Punkten hingewiesen und dem ZMD damit eine „Lektion“ erteilt. Auf Twitter beklagte Petry, Mazyek verwehre sich einer sachlichen Debatte, von Seiten des Zentralrates habe es „Arroganz statt Augenhöhe“ gegeben.