Der Fernsehsender Arte strahlt am heutigen Dienstagabend um 20:15 Uhr die Dokumentation „Die Geheimnisse von Papst Johannes Paul II“ aus. Entstanden ist der Film gemeinsam mit dem britischen Sender BBC. Er beleuchtet eine Freundschaft des Papstes zu einer verheirateten Frau.
Die Fernsehsender arte und BBC widmen Papst Johannes Paul II (hier bei einer Audienz 1987) eine Dokumentation
Über 25 Jahre war Papst Johannes Paul II. der „Stellvertreter Gottes auf Erden“. Für viele trug er maßgeblich zum Fall des Kommunismus bei. Eine Arte-Dokumentation beleuchtet eine platonische Freundschaft zu der verheirateten Philosophin Anna-Teresa Tyemienecka. Beide schrieben sich über Jahrzehnte Hunderte von Briefen. Tyemieneckas Rolle im Leben des früheren Papstes blieb bisher weitgehend im Verborgenen. Wie der US-Journalist Carl Bernstein schreibt, lässt die Dokumentation den Papst „in einem neuen Licht erscheinen“.
Sehr persönliche Korrespondenzen
Die Anfänge der Beziehung reichen bis in die 1970er Jahre zurück, als der polnische Papst Karol Woytyla noch Erzbischof von Krakau war. Zunächst tauschten sich die beiden in ihren Briefen vor allem über philosophische Fragen aus. Der sehr persönlichen Korrespondenz folgten viele persönliche Begegnungen. Noch einen Tag vor dem Tod des Papstes am 2. April 2005 besuchte die Philosophin ihn im Krankenhaus.
Die Zeitzeugen, die in der Dokumentation zu Wort kommen, vermuten, dass von Tymienieckas Seite auch Liebesgefühle im Spiel waren. Die Philosophin gehörte zu den Menschen, die im Vatikan stets Zugang zu ihm hatten. Die Nachrichtenagentur dpa meldet, dass die Korrespondenz der beiden seit 2008 in der polnischen Nationalbibliothek in Warschau aufbewahrt, aber bisher nie öffentlich präsentiert wurde. Dies sei ungewöhnlich, da alle Informationen über den Papst auch Jahre nach seinem Tod auf Interesse stießen.
Hat sich der Vatikan distanziert?
In Polen hat die angekündigte Dokumentation bisher kaum (Medien-)Echo ausgelöst. Die intensiv gepflegten Freundschaften des Papstes zu Männern und Frauen seien schon lange bekannt. Dass Papst Johannes Paul II. das Zölibat gebrochen hat, darauf gebe es laut Dokumentation keine Hinweise. Manchen Kirchenmännern im Vatikan soll die langjährige Freundschaft der beiden dennoch ein Dorn im Auge gewesen sein. Der Vatikan soll sich laut der britischen Zeitung The Guardian von dem Beitrag distanziert haben. Er enthalte „mehr Rauch als Feuer“, schreibt die Wochenzeitung Die Zeit.
Die BBC-Autoren kritisieren aber, dass Tymieniecka nach dem Tod von Johannes Paul II. vom Vatikan systematisch totgeschwiegen worden sei. Bereits 2009 gab es Berichte über eine frühere enge persönliche Beziehung Karol Woytyla zu einer verheirateten Frau: der 94-jährigen Wanda Półtawska, mit der der polnische Priester seit den 1950er Jahren korrespondierte.
Wiederholt wird die Arte-Dokumentation am Freitag, 19.02. um 8:55 Uhr. In Großbritannien wurde sie bereits am Montagabend ausgestrahlt. (pro)
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