Roger Willemsen war Autor mehrerer Bestseller, zuletzt veröffentlichte er 2014 „Das Hohe Haus“ über den Betrieb des Deutschen Bundestags. Zwischen 1994 und 1998 moderierte er im ZDF die Talkshow „Willemsens Woche“. Am christlichen Glauben schätzte Willemsen vor allem dessen kulturelle Traditionen – und Papst Franziskus. 2015 sagte er im Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur KNA über den Papst: „Es ist eine Wohltat, dass er sich traut, politisch Stellung zu nehmen – und zwar entschiedener, als es die Vorgänger getan haben. Seine Zuwendung zu Armut und Bescheidenheit ist glaubwürdig.“
Auf die Nachfrage der Reporter, dass er ja als Protestant spreche, antwortete Willemsen: „Als nicht gläubiger Protestant. Es gab diesen Kindheitsgott. Es gibt eine inständige Beziehung des kleinen Jungen, der irgendwo in der Nähe von Bonn in der Eifel sitzt und sich Gott vorstellt. Der dazu eine ganz innige Beziehung hat.“ Gerade in seiner dörflichen Heimat hätten katholische Traditionen eine große Rolle gespielt. „Ich bin dann aber so weit Rationalist geworden, dass ich mit meiner Vernunft den Glauben nicht mehr in Einklang bringen konnte“, sagte Willemsen. „Ich würde gerne glauben, aber ich kann nicht. Aber ich respektiere jeden Gläubigen und vor allem die christliche Ethik, der so viel Humanität innewohnt.“