Auf einem Aushang in der Kindertagesstätte war am Freitag zu lesen: „Aufgrund der nachvollziehbaren Sorge einiger Eltern, einen männlichen Syrer bei uns zu beschäftigen, wird A. (Name von der Redaktion gekürzt) nicht bei uns arbeiten.“ Unterzeichnerin ist die Leiterin der Kita.
Bei Facebook und Twitter machte ein Foto des Schreibens die Runde. Nutzer zweifelten an der Echtheit des Schreibens. Nach Angaben von Spiegel Online ist der Brief echt. Die Leiterin der Tagesstätte gestand gegenüber dem Magazin zudem ein, das Schreiben sei „unglücklich formuliert“.
Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover, die Diakonie in Niedersachsen, der Kirchenkreis Bleckede und der Kitaverbund Lüneburg reagierten mit einer Stellungnahme auf den Vorfall, in der sie sich von der Vorgehensweise der Kita distanzierten. Die Formulierung könne alle männlichen Flüchtlinge unter Generalverdacht stellen. Die Landeskirche Hannover und alle ihre Verbände setzten sich dafür ein, „dass Menschen, die durch Krieg und Verfolgung bei uns Zuflucht suchen, Schutz und Obdach bekommen“. Ein besonderes Anliegen sei es, deren Integration zu fördern. Dazu gehöre es auch, ihnen Arbeitsstellen anzubieten.