Der Vorwurf ist eindeutig: Das deutsche Kabarett wählt seine Themen zu einseitig aus. Statt auch den islamistischen Terror auf die Agenda zu setzen, stünden die Schelte von Horst Seehofer, dem VW-Konzern und der Pharmaindustrie im Fokus. Das schreibt Welt-Journalist Reinhard Mohr. Während Witze gegen Nazis selbstverständlich seien, würde sich kaum einer zu den islamistischen Terroristen satirisch äußern, um nicht unnötig zu provozieren.
Kein Blatt vor den Mund nehme hingegen der Kabarettist Andreas Rebers. Er dichtet in seiner „Islamisten-Polka“ Zeilen wie „Selbstmordattentäter, komm ein bisschen später! Der Islamist, das ist ein armer Wicht, die gute Laune kennt er nicht“. Solche Passagen würden kaum in den öffentlich-rechtlichen Sendern gezeigt, bemängelt die Zeitung. Die ZDF-Sendung „Die Anstalt“ hätte nur von Kult-Moderator „Alfons“ alias Emmanuel Peterfalvi eine zweiminütige Hommage an die Stadt Paris verlesen lassen und die Sendung dann mit anderen – teilweise Jahrzehnte zurückliegenden – Witzen fortgesetzt.