„Ein Teil dieser Antworten könnte die Bevölkerung verunsichern.“ Diese Antwort, die Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) nach der Absage des Spiels Deutschland – Niederlande Journalisten gab, sorgte am Tag danach für Spott im Netz. Unter dem Hashtag #DoItLikeDeMaiziere wurden auf Twitter hunderte Fragen um seine Antwort gebastelt, zum Beispiel: „Was gibt es heute in der Kantine?“, „Liebst du mich?“ oder „Gibt es dich wirklich, lieber Gott?“.
In der Bevölkerung und in den Medien hatte man sich genauere Informationen über die Bedrohungslage rund ums Stadion gewünscht. Was hätte passieren können? So löste die Antwort des Ministers vor allem das Gegenteil dessen aus, was sie wohl bewirken sollte: Unsicherheit und Angst gegenüber einer Bedrohung, die nicht greifbar ist. Wenn man seinen Gegner kennt, dann hat eine diffuse Angst ein konkretes Ziel. Kennt man ihn nicht und erhält man keine Informationen, bleibt eine große Verunsicherung. Dass de Maizière keine Hintergründe lieferte, enttäuschte nicht nur mich, die ich die Ereignisse in meiner Heimatstadt im Live-Ticker angespannt verfolgte. Ich wünschte mir entweder die Mitteilung über einen konkreten Fund im Stadion oder die Nachricht, es handele sich um Fehlalarm. Auf jeden Fall, dass die Lage im Griff sei. Dass diese Nachricht ausblieb, ließ mich genauso wie den Rest der Bevölkerung enttäuscht, hilflos und unsicher zurück. Die Medien sahen sich außerdem in ihrem Recht, Auskunft von den Behörden zu erhalten, beschnitten.