„Wieviel Religion verträgt unsere Gesellschaft?“ – Mit dieser Frage hat sich der SPD-Politiker Wolfgang Thierse im Rahmen des Symposiums „Religion(en) im 21. Jahrhundert: Zwischen Tradition und Zukunft“ der Katholischen Hochschulgemeinde am Samstag in Gießen beschäftigt. Religion sei von überraschender, kräftiger, aber auch sehr widersprüchlicher Aktualität. Viele Menschen hätten schon den Abgesang der Religion proklamiert, sagte Thierse.
Der ehemalige Präsident des Deutschen Bundestages erklärte, dass die Flüchtlingsströme auf ein unsicheres Europa träfen. „Europas individuelle und kollektive Identität wird gerade in Frage gestellt. Es existieren Ängste über Entheimatung, die sich in aggressivem Protest ausdrücken“, sagte das Mitglied des Zentralkomitees der Katholiken. Die islamkritische Pegida-Bewegung meine, das christliche Abendland gegen eine fremde Religion verteidigen zu müssen.