Die Schatten der Vergangenheit holen Sabatina James immer wieder ein. Militante Extremisten sprechen ihr sogar das Lebensrecht ab. Deswegen wird sie meist von Bodyguards beschützt. Mit 17 Jahren hatte sie dagegen aufbegehrt, mit ihrem Cousin zwangsverheiratet zu werden. Mit ihrer öffentlichen Konversion vom Islam zum Katholizismus habe sie Gott gelästert. Seitdem lebt sie allein, an wechselnden Orten.Mit ihrem neuen Buch „Scharia in Deutschland“ suche sie den öffentlichen Streit, findet Welt-Redakteur Till-Reimer Stoldt. Sie greife alles an, „was im deutschen Islam Rang und Namen hat“. Aber die Autorin besitze auch Nehmerqualitäten. Die lebensbejahende, fröhliche Frau sagt, dass sie von Gott immer wieder die Kraft bekomme, „mein Leid anzunehmen und mich bei Gott geborgen zu fühlen“.
Die reformmuslimische Publizistin Lamya Kaddor fragt, ob James aufgrund ihrer Geschichte und ihrer „traumatischen Erfahrungen“ überhaupt in der Lage sei, den Islam richtig zu analysieren, ohne das Bild der Weltreligion zu verzerren. Sabatina James selbst sieht sich gerade aufgrund ihrer Leiderfahrungen dafür prädestiniert, „Partei für die Opfer zu ergreifen und Missstände im real existierenden Islam anzusprechen“. Nur wer unter dem Islamismus gelitten habe, wisse um dessen Gefahr.