Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki stellte diese Woche bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz einen „Mangel an christlichem Glauben in der Gesellschaft“ fest. Es gebe kaum noch gemeinsame Glaubensinhalte. Nur ein Drittel der Deutschen glaube noch an die Auferstehung Jesu Christi, dabei seien nach Aktenlage zwei Drittel der Deutschen Christen. „Selbst unter den Gläubigen werden zentrale Inhalte der christlichen Botschaft massenhaft abgelehnt. 60 Prozent glauben nicht an ein ewiges Leben“, sagte Woelki. Jeder vierte Deutsche glaube stattdessen daran, dass eine schwarze Katze Unglück bringe. Mehr Menschen glaubten an UFOs als an das Jüngste Gericht, erklärte der Kardinal besorgt.Nachprüfen lassen sich Woelkis Aussagen im Einzelnen nicht. Doch dass die großen Kirchen um Mitglieder kämpfen müssen, ist kein Geheimnis. Die Vermutung liegt nahe, dass das etwas mit der Verkündigung zu tun hat: Würden die Pfarrer der Evangelischen Landeskirchen und der Katholischen Kirche weniger politische Statements abgeben, deutlicher in der christlichen Botschaft sein und öfter ans „Jüngste Gericht“ erinnern, könnte die Kirche durch diese Eindeutigkeit doch wieder attraktiver werden. Gerade viele evangelikale Christen sind der Meinung, dass durch mehr Deutlichkeit viel gewonnen wäre.