Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, dankte dem Lenkungsausschuss und allen an der Überarbeitung beteiligten Mitarbeitern für ihre Arbeit „an einem schwierigen und umfangreichen Projekt“. Der Ausschuss, bestehend aus rund 70 exegetischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, praktische Theologinnen und Theologen und kirchlichen Leitern, war für die Koordination der Revision verantwortlich. Hauptkoordinatoren waren der Müncher Professor für Altes Testament, Christoph Levin und der Berliner Professor für Neues Testament, Jens Schröter. Zuständig für die Apokryphen war Martin Rösel, Professor für Altes Testament. „Alle Beteiligten haben die Arbeit für die Menschen getan, die mit der Lutherbibel aufgewachsen sind und mit ihr leben“, sagte Bedford-Strohm. Die Texte eröffneten neue Gesichtsfelder und Gedankenwelten über das alltägliche Leben hinaus. Sie gäben Mut, Kraft, Stärke, Trost und Hoffnung.
Der Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG), Christoph Rösel, sagte: „„Die Widerentdeckung der Bibel durch Marin Luther war ein zentrales Geschehen der Reformation. Das Reformationsjubiläum 2017 bietet die Chance, die Bibel in der Sprache Luthers neu zu entdecken.“
Die revidierte Lutherbibel soll am 30. Oktober 2016 offiziell erscheinen. Die erste Gesamtausgabe der Lutherbibel wurde im Jahr 1534 veröffentlicht. Elf Jahre später erschien die letzte von Luther selbst durchgesehene Gesamtausgabe. Im 19. Jahrhundert begann man, die Lutherbibel zu revidieren, unter anderem, um den Text dem allgemeinen Sprachgebrauch anzugleichen. Die revidierte Fassung von 1912 ist auch heute noch in Gebrauch. Die derzeit jüngste revidierte Fassung ist die Version von 1984. (pro)