Jörg Schönenborn erklärte am Montag: „Die Sendung aus der Mediathek zu nehmen, war eine Entscheidung der Programmverantwortlichen, der eine lange, selbstkritische Diskussion der Sendung vorausging. Dass daraus der Vorwurf der Zensur und Selbstzensur abgeleitet würde oder der Eindruck, wir seien vor Lobbygruppen eingeknickt, hatte ich mir nicht vorstellen können.“ Weiter sagte er in einer Pressemitteilung: „Die heftigen Reaktionen zeigen im Rückblick, dass die Entscheidung nicht richtig war.“
Die Sendung mit dem Titel „Nieder mit dem Ampelmännchen – Deutschland im Gleichheitswahn?“ war nach Protesten des Deutschen Frauenrates vom WDR-Programmausschuss geprüft worden. Dabei konnten zwar keinerlei Verstöße gegen die Programmgrundsätze festgestellt werden, der Rundfunkrat sprach sich dennoch dafür aus, die Sendung wegen der massiven Kritik aus der Online-Mediathek zu entfernen und nannte die Sendung „unseriös“. Neben der katholischen Autorin Birgit Kelle war in der Sendung auch der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki zu Gast, der zur Entscheidung des Rundfunkrats, die Sendung zu löschen, erklärt hatte: „In welchem Land leben wir, wenn feministische Extremisten in der Lage sind, mit einem organisierten Shitstorm die Meinungsfreiheit einzuschränken?“