Die Reaktionen aus Politik und Medien auf die am Donnerstag veröffentlichte Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus zum Thema Umweltschutz und Erderwärmung sind durchweg wohlwollend. „Papst Franziskus wird zum Grünen“, titelt die Süddeutsche Zeitung. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter bescheinigt dem Papst, mit „bestechender Logik“ einen „eindringlichen Weckruf zur richtigen Zeit“ geleistet zu haben, und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) erklärt: „Die klare Sprache dieser Enzyklika und die Tiefe der Gedanken bieten Anstöße, die weit über die katholische Welt hinaus Wirkung entfalten werden.“
Hofreiter und Hendricks beziehen sich auf die vieldiskutierten Aussagen des Papstes zum Umweltschutz, die beiden täten aber gut daran, die Enzyklika als Ganzes zu lesen. Dort heißt es nämlich beispielsweise unter Punkt 120: „Da alles in Beziehung steht, ist die Verteidigung der Natur auch nicht mit der Rechtfertigung der Abtreibung vereinbar.“ Und weiter: „Ein erzieherischer Weg, die Schwachen anzunehmen, die uns umgeben und die uns manchmal lästig oder ungelegen sind, scheint nicht machbar, wenn man nicht einen menschlichen Embryo schützt, selbst wenn seine Geburt Grund für Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten sein sollte.“ Klare Worte also gegen die oftmals von linken Parteien als Menschenrecht propagierte Praxis der Abtreibung.