Kinder und Jugendliche kommen im Internet leichter denn je in Kontakt mit verstörenden Bildern. Das hat der Jugendmedienschutz am Donnerstag in Berlin angemahnt. Als Beispiel nannte er Enthauptungsvideos des Islamischen Staats, drastische Bilder aus Krisengebieten oder privat gefilmte Gewaltexzesse. Da die überwiegende Mehrheit der Verstöße auf ausländischen Servern liege, müssten internationale Maßnahmen getroffen werden, forderte der KJM-Vorsitzende Siegfried Schneider.
Unter anderem wünscht er sich international gültige Jugendschutzlabel, wie die KJM mitteilte. Unterstützung bekommt er unter anderem von dem Unternehmen Axel Springer. Bei einer Podiumsdiskussion am Donnerstag hatte Felix Seidel, Justiziar Medienrecht und Jugendschutzbeauftragter im Haus, betont, dass die Vermittlung von Kompetenz im Umgang mit problematischen Medieninhalten auch den Unternehmen wichtig sei und man entsprechende Projekte unterstützen werde.
Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) ist ein Organ der Landesmedienanstalten in Deutschland. Sie ist für die inhaltliche Kontrolle im Bereich des privaten Rundfunks und im Internet zuständig. Die KJM beurteilt, ob Angebote gegen die Menschenwürde oder gegen den Jugendschutz verstoßen und kann gegen sie vorgehen. Rechtliche Grundlage dafür ist der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag. (pro)