Der vatikanische Botschafter in Damaskus, Erzbischof Mario Zenari, bestätigte gegenüber dem vatikanischen Pressedienst Asianews, die Freilassung von 52 christliche Familien durch den IS. Sie waren vor zwei Wochen aus einem Dorf in der Region Al Hasake im Norden Syriens von der Terrorgruppe entführt worden. Zenari erklärte, dass für die Freilassung kein Lösegeld gezahlt worden sei. Bei der Freilassung von 19 Christen vor einigen Tagen war laut Asianews Geld geflossen. Der UN-Sicherheitsrat hatte die Zahlungen von Lösegeld an den IS kritisiert – die Organisation solle finanziell ausgetrocknet werden.
Die genaue Zahl der bei Überfällen auf christliche Dörfer entführten Menschen ist nicht bekannt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet von 262 bis 373 Christen, die aus ihren Dörfern am Fluss Khabur nahe der türkischen Grenze verschleppt worden seien. Mit der Freilassug von 52 Familien seien nun bis auf 16 Gefangene alle entführten Christen wieder frei. Aus Angst seien inzwischen rund 5.000 Christen aus der Region geflohen. Vor dem Angriff des IS lebten etwa 30.000 Christen in der Region. (pro)