Der Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Anba Damian, bestätigte gegenüber der Bild-Zeitung am Montag, dass die Getöteten zu einer Gruppe ägyptischer Christen gehörten, die zwischen Ende Dezember und Anfang Januar in Libyen verschwunden sind. Die Terroristen hätten den Bus der Gastarbeiter aufgehalten, als diese sich gerade auf dem Heimweg nach Ägypten befanden. „Zuerst dachten wir an eine Entführung, doch eine Lösegeld-Forderung wurde nie gestellt“, erklärte Bischof Damian weiter.
Angehörige der Kopten hätten sich nach deren Verschwinden vergeblich an die ägyptische Regierung gewandt und um Hilfe gebeten. Die Geiseln seien nun getötet worden, „nur weil sie Christen sind“. Der Bischof beklagte zudem die immer schärfere Christenverfolgung in Nordafrika: „Männer werden systematisch gesucht, verfolgt, ermordet! Unsere Frauen und Mädchen werden auf offener Straße attackiert, weil sie kein Kopftuch tragen.“
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi verurteilte die Tat in einer Fernsehansprache beim Sender Al-Ahram und versprach eine „angemessene Reaktion“. Er ordnete zudem eine siebentägige Staatstrauer an. Am frühen Montagmorgen bombadierten die ägyptische und die libysche Luftwaffe unterdessen gemeinsam Stellungen sowie Waffen- und Munitionslager des libyschen IS-Ablegers, wie das ägyptische Militär mitteilte.