Merkel gebe ihr Glaube Halt, Orientierung und Zutrauen, und er sei „in der Frage der eigenen Lebensführung eine wichtige Sache“. Auch in Zeiten der eigenen Schwäche wisse die CDU-Politikerin sich bei Gott gut aufgehoben, sagte die Kanzlerin am Samstag in ihrem wöchentlichen Podcast.Jenseits der eigenen Existenz und der anderer Menschen gebe es einen Gott, der das Leben geschaffen hat. Dieses Wissen fange auf und helfe ihr dabei, wegen eigener Fehler nicht nur bekümmert zu sein, sondern sich auch aufgefangen und aufgehoben zu wissen. Die Praxis des Glaubens werde durch die wachsende Säkularisierung immer mehr in Frage gestellt. „Und das führt dazu, dass die, die früher ganz selbstverständlich mehrheitlich waren und zum Beispiel in die Kirche gegangen sind, heute an manchen Stellen schon in die Minderheit geraten.“
Merkel wünschte sich in der Bevölkerung eine gute Allgemeinbildung über die monotheistischen Religionen und über die Wurzeln von Christentum und Judentum. Alle Religionen könnten nur gut zusammenleben, wenn sie auf dem Boden des Grundgesetzes arbeiten, die Religionsfreiheit als Schutzraum haben, aber gleichzeitig auch das Grundgesetz achteten.