Einige der zehn Länder, in denen die Hilfsorganisation Open Doors die Christenverfolgung am schlimmsten einschätzt, finden sich auch in den letzten zehn Platzierungen der Rangliste der Pressefreiheit wieder. So steht Nordkorea an der vorletzten Stelle – Platz 179 – wenn es um Pressefreiheit geht. Schlimmer ist die Lage für Journalisten nur noch in Eritrea (Platz 180). Auch die Christenverfolgung in beiden Ländern ist hoch. Eritrea belegt beim Index von Open Doors Platz 9, Nordkorea liegt sogar an erster Stelle. Zur Pressefreiheit in dem asiatischen Land heißt es, die Diktatur sei so abgeschottet wie kaum ein anderes Land weltweit. Ausländische Medien seien verboten, die Regierung kontrolliere ihre Medien so gut wie vollständig. Auch Eritrea zähle zu den Ländern mit beinahe totaler Kontrolle über die Medienanstalten.
Wie beim Weltverfolgungsindex gehören auch bei der Rangliste der Pressefreiheit Syrien (Platz 177), Somalia (Platz 172) und der Iran (Platz 173) zu den zehn schlecht platziertesten. Syrien gehöre dabei zu den Ländern, in denen die bewaffneten Konflikte des vergangenen Jahres auch als Informationskriege geführt worden seien. Zudem gehöre es zu den Ländern, in denen nichstaatliche Gruppen – zum Beispiel der Islamische Staat (IS) – keine unliebsamen Informationen duldeten. Das sei eine tödliche Gefahr für Journalisten. Ähnliches gelte auch für den Irak (Platz 156) und Boko Haram in Nigeria (Platz 111). Die Lage im Irak und in Syrien bezeichnet Reporter ohne Grenzen als „Informationsdiktatur“. Journalisten könnten nur noch aus zweiter Hand berichten, um sich nicht in tödliche Gefahr zu begeben. Also Folge dessen gebe es nur ungenaue und eingeschränkte Berichte über die Lage in den IS-Gebieten. Zensur im religiösen Gewand finde sich zum Beispiel im Iran. Verbote von Blasphemie oder Religionsbeleidigung würden dazu benutzt, politische Kritik zu unterdrücken.