Breinersdorfer forderte die Kirchen auf: „Leisten Sie bei den Redakteurinnen und Redakteuren Überzeugungsarbeit, dass die Emotionalität großer religiöser Stoffe auf lange Sicht mindestens ebensoviel Publikum bindet wie der Gefühlskitsch, mit dem wir zunehmend junge und gebildete Zuschauer im Fernsehen verlieren.“ Der Drehbuchautor war 2006 für seinen Film „Sophie Scholl – die letzten Tage“ für einen Oscar nominiert.
Am Sonntag sprach er beim Empfang der Katholischen und Evangelischen Kirche auf der Berlinale und bat diese darum, die Redaktionen der Fernsehsender zu „missionieren“, indem sie Verständnis für religiöse Geschichten schafften. Solche Filme könnten ein gutes Mittel dafür sein, „Gewalt und Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, kurz Faschismus und islamistischen Terror zu bekämpfen“. Bisher hätten die Kirchen den Film als Medium „schlicht übersehen“. Protestanten und Katholiken sähen das Potenzial von Unterhaltungsfilmen für die Verkündigung nicht.