Am Mittwoch vergangener Woche wurde bekannt, dass die Kölner Karnevalisten einen Umzugswagen aus dem Programm genommen haben, der einen Terroristen zeigt, den ein Jeck mit einem Stift besiegt. „Das ist doch ein großartiges Motiv: echt Karneval, leicht, ein bisschen böse, ein bisschen zum Nachdenken, ein bisschen zum Schmunzeln. Gut gemacht, kreativ, ein wenig humorvoll und doch mit ernstem Hintergrund: Europa votiert für Freiheit der Gedanken und gegen Gewalt. Genau solche Motive geben Karneval Bedeutung, weil sie zeigen: Es geht nicht nur um Schunkeln und Trinken, das Denken wird nicht einfach ausgeschaltet“, schreibt Käßmann in ihrer Kolumne. Die Veranstalter kritisiert sie: „Das ist ein Trauerspiel. Denn es ist eine Selbstbeschränkung der Freiheit, die da geschieht.“
Wer nun aus lauter Angst die Wohnung nicht mehr verlasse, helfe den Terroristen, ihr Ziel zu erreichen. „Wie stolz waren wir, dass sich die Franzosen nicht haben unterkriegen lassen, sondern zu Millionen auf die Straße gegangen sind für die Freiheit. Ich finde, wir dürfen uns nicht ängstigen lassen und unsere Freiheit selbst einschränken, schon bevor es überhaupt eine Drohung gibt.“