Die Hörer von Radio Horeb lebten in einer Parallelwelt, findet FAS-Autorin Wibke Becker. Sie hörte sich den Sender an, besucht das Studio im Allgäu und traf den Programmdirektoren, einen katholischen Pfarrer. Die Hörer seien „die Großmütter, die den ganzen Tag drinnen auf ihren Sesseln sitzen und die Heizung bollern lassen. (…) Die Kranken, die Tag für Tag im Bett liegen oder im Rollstuhl sitzen und keine Hoffnung haben, dass es ihnen irgendwann wieder besser geht.“ Manche Leser versicherten dem Sender in Telefonanrufen: „Wenn ich mal nicht mehr laufen kann, dann wird das Radio mich in den Tod begleiten.“
Zum Programm sagt sie: „Es ist christlich – und so fromm, dass man am liebsten Reißaus nehmen möchte.“ Doch der Sender habe ein Ziel: „Er sagt seinen Hörern 24 Stunden am Tag: Es gibt einen Gott. Und wenn Du betest, dann erhört er dich.“ Es werde „ständig gebetet“, dazwischen gebe es „fromme Gespräche, Vorträge, Gedanken, Seelsorge“. Und die Musik sei wie das restliche Programm „furchtbar anstrengend“.