Über 2.000 Tote gab es, als Boko Haram am Mittwoch den Ort Baga im äußersten Nordosten Nigerias zerstörte. Baga sei eine christliche Stadt gewesen, aber auch Muslime hätten dort gelebt, sagte Emmanuel Ogbunwezeh, Afrikareferent der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), gegenüber pro. Die Terroristen hätten jedoch keinen Unterschied zwischen den Menschen gemacht und den ganzen Ort niedergebrannt. „Baga existiert nicht mehr“, sagte Ogbunwezeh. Nigerianische Beamte hatten die vom britischen Sender BBC gemeldeten Opferzahlen zurückgewiesen und gingen von einigen Hundert aus. Ogbunwezeh bestätigte jedoch die Medienangaben.
Der Bundesstaat Borno, zu dem auch die Stadt Baga gehörte, sei zu 70 Prozent in der Hand von Boko Haram, sagte Ogbunwezeh. „Die Christen im Norden sind untergetaucht. Sie können ihre Religion nicht mehr öffentlich ausleben.“ Viele seien in den christlich geprägten Süden geflohen. Insgesamt seien rund 1,5 Millionen Menschen in dem Land auf der Flucht. Wie der Menschenrechtler erklärte, strebe Boko Haram nach politischer Macht, um ihr religiöses Ziel, einen islamischen Gottesstaat zu errichten, umzusetzen. Christen müssten konvertieren oder mit dem Tod rechnen.