Nicht jeder Kirchenleiter muss Online-Experte sein
Für die Kirche ergibt sich vor allem die Chance, jüngere Menschen mit dem Evangelium zu erreichen, für die soziale Medien so normal sind wie für die Synodalen die Aktenordner auf den Tischen. Am Sonntagabend hatte Mike Corsa von der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend (aej) betont, wie wichtig die Jugendarbeit für die Kirche sein muss – und dass es ein großes Potenzial gibt. Sein Vortrag schrumpfte allerdings zu einem zehnminütigen Vorträgchen, weil die Aussprachen zu Fragen der Kirchenverwaltung zu viel Zeit in Anspruch genommen hatten. Immerhin ist es erfreulich, dass die EKD sich des digitalen Wandels annimmt. Eine Synode ist aber vielleicht nicht das richtige Forum für dieses Anliegen. Nicht jeder Kirchenleiter jeden Alters muss sich in sozialen Medien auskennen. Viel wichtiger sind effiziente Strukturen vor Ort. Mit motivierten Mitarbeitern, die sich gerne darum kümmern, dass die Botschaft der Kirche auch die erreicht, die sich vor allem im Netz bewegen. Das Internet verändert sich so schnell wie der Lauf eines reißenden Flusses. Ständig gibt es neue Stromschnellen. Man weiß nie, was einen an der nächsten Biegung erwartet. In solchen Gewässern sollte man sich mit Kajaks bewegen, nicht mit großen Schiffen. (pro)
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