Christliche Lobbygruppen, Prominente und Geistliche hatten das Vorhaben der Stadt Houston als Eingriff in die Meinungs- und Religionsfreiheit kritisiert. Nun gibt Bürgermeisterin Annise Parker ihrem Drängen nach. Sie will Pastoren nun doch nicht zwingen, ihre Predigten zum Thema Homosexualität als Beweismaterial vor Gericht vorzulegen. Das habe sie nach einem Treffen mit einigen Pastoren am Mittwoch entschieden, teilte die Stadt mit. „Das ist der richtige Schritt für unsere Stadt“, erklärte sie. Parker wolle so ein Zeichen an all jene senden, die sich um die Religionsfreiheit sorgen. „Ich verstehe die Bedenken der religiösen Gemeinden“, teilte sie weiter mit.
Konkret ging es bei dem Streit um die Aussagen von fünf Pastoren zum Thema sexuelle Identität. Die Geistlichen hatten im Sommer Unterschriften gegen die im Mai erlassene „Houston Equal Rights“-Verordnung gesammelt. Das Gesetz verbietet unter anderem Diskriminierung aufgrund sexueller Identität und hätte es beispielsweise Männern erlaubt, Damentoiletten aufzusuchen und umgekehrt. Den Kritikern gelang es, tausende Unterschriften gegen die Verordnung zu sammeln. Eine Volksabstimmung lehnte die Stadt dennoch wegen Unregelmäßigkeiten ab. Gegner des Antidiskriminierungsgesetztes verklagten die Stadt daraufhin. Das Verfahren soll im Januar eröffnet werden.