Damit, was Prominente glauben, beschäftigt sich „chrismon spezial“. Die Sonderausgabe erscheint zum Reformationstag. Ab Samstag liegt das 32-seitige Magazin bundesweit über 50 Tages- und Wochenzeitungen bei. pro hat sich das Heft vorab angeschaut.
Ist einer der protestantischen Prominenten, der sich zu seinem Glauben äußert. Der SPD-Politker Frank-Walter Steinmeier
In „chrismon spezial“ kommen Prominente aus Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur zu Wort. Das Sonderheft erscheint im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft glaubt an einen Gott, „der uns etwas zutraut“. Dieser Glaube trage sie und habe sie in extrem schwierigen Situationen auch in die Kirche geführt. Schauspieler Ulrich Nieten, der in einem Pfarrhaushalt groß geworden ist, fühlt sich bei Gott aufgehoben „im übertragenen und wörtlichen Sinn“.
„Gottesdienst als Zeit der Ruhe und des Friedens“
Ein „inniges Verhältnis“ zu ihrem Gott hat die TV-Pädagogin Katharina Saalfrank, die in Deutschland als „Super Nanny“ bekannt wurde. Für Gundula Gause sind Gottesdienstbesuche Zeiten der Ruhe und des Friedens. Frank-Walter Steinmeier begründet den Auftrag, sich einzumischen, mit dem Reformator Martin Luther, der für ein gesellschaftliches Engagement nach christlichen Maßstäben geworben habe. Die Schauspielerin Uschi Glas schätzt die „stillen Dialoge mit Gott“. Dem amtierenden Gesundheitsminister Hermann Gröhe gefällt an der Evangelischen Kirche das „gleichberechtigte Miteinander aller Gläubigen“. Es sei gut zu wissen, sich von Gott getragen zu fühlen.
Der Vorstand des Sportartikel-Herstellers Intersport, Klaus Jost, freut sich über sein Urvertrauen und seinen Urglauben. Als Leitspruch stehe über seinem Leben, dass Gott keine Fehler mache. Die Oscar-Gewinnerin Caroline Link fühlt sich von Gott wahrgenommen, der auf ihrer Seite steht: „Mich mit Gott zu unterhalten, das ist für mich eine trostspendende Form der Meditation.“
Glaube tief in der Gesellschaft verankert
„Nicht jedem sind heute Glaube und Kirche in die Wiege gelegt“, sagt der Präsident des Kirchenamtes der EKD, Hans Ulrich Anke. Durch das Heft werde eindrucksvoll sichtbar, wie tief der christliche Glaube in der Gesellschaft verankert ist – „und was dem geschenkt wird, der sich darauf einlässt“, zitiert eine Mitteilung zu dem Heft den Kirchenmann. Ursula Ott, chrismon-Chefredakteurin, ergänzt: „Von wegen die Deutschen sprechen ungern über ihren Glauben. Stimmt nicht! Sie sprechen gern, sie sprechen ehrlich – und man möchte gerne dazugehören.“ Interessant, wenn auch etwas deplatziert, sind die Artikel über einen Menschen, den ein Redakteur beim Sterben begleitet und den Protestantismus in Skandinavien.
Cover verspricht mehr
Etwas irreführend ist das Titelbild. Leider kommen nicht alle Menschen zu Wort, die darauf abgebildet sind. Spannend wären zum Beispiel die Aussagen des Musikers Dieter Falk, des Fußball-Funktionärs Theo Zwanziger, der PR-Beraterin Bettina Wulff, der Rocksängerin Nina Hagen oder des Opernintendanten Jürgen Flimm gewesen. Leider sind die einzelnen Beiträge über die Promis in dem Heft auch sehr überschaubar. Trotz alledem ist es ermutigend, welche bekannten Persönlichkeiten sich zum christlichen Glauben bekennen.
Das evangelische Magazin chrismon erscheint in seinen regulären Ausgabe mit einer Auflage von 1,6 Millionen Exemplaren, die unter anderen der Frankfurter Allgemeine Zeitung, der Süddeutschen Zeitung, der Tageszeitung Die Welt oder der Wochenzeitung Die Zeit monatlich beiliegen. Die Spezial-Ausgabe soll mit einer Auflage von 6,7 Millionen Exemplaren erscheinen. Chrismon ist die zentrale Medieneinrichtung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und trägt unter anderem die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd), die Rundfunkarbeit der EKD und das Onlineportal evangelisch.de. (pro)
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