Der als „Pfarrer von Bagdad“ bekannt gewordene anglikanische Geistliche erklärte auf einer Veranstaltung im US-Bundesstaat Washington, was derzeit im Irak passiere, könne die „schlimmste Christenverfolgung in der Geschichte“ sein. „Der Grund, warum wir diese Tragödie erleben ist, dass ihr gekommen und dann zu früh gegangen seid“, sagte er mit Blick auf die USA. „Wir waren noch nicht bereit für euren Abzug“, erklärte White und ermutigte die Zuhörer, für Politiker zu stimmen, die gegen den Truppenabzug gewesen seien.
US-Präsident Barack Obama war der Abzug der amerikanischen Truppen ein besonderes Anliegen im Wahlkampf 2012, während sämtliche republikanischen Präsidentschaftsbewerber dies ablehnten. Obamas Amtsvorgänger George W. Bush vereinbarte zwar mit der irakischen Regierung einen Abzug bis Ende 2011, warnte aber bereits 2007, im Notfall auch länger zu bleiben. Er schloss einen Abzug aus, bevor das US-Militär die Lage für den Irak als sicher einstufe. Andernfalls „würden wir Massenmorde von schrecklichem Ausmaß riskieren und es Terroristen ermöglichen, einen sicheren Hafen zu finden“, sagte Bush damals. Zögen die US-Truppen zu früh ab, bestehe die Möglichkeit, dass sie „zu einem späteren Zeitpunkt zurückkehren und einen noch gefährlicheren Feind antreffen würden“.