Die Sudanesin, die mit vollem Namen Mariam Dschahia Ibrahim Ischak heißt, war am 14. Januar ins Gefängnis gekommen. Ihr Verbrechen: Sie hatte einen Christen geheiratet.Ibrahim war vier Monate lang in ein Gefängnis in der sudanesischen Hauptstadt Khartum eingesperrt. Ihr drohte die Todesstrafe. Ihr Mann Wani ist Amerikaner und katholisch getauft. Weil Ibrahims Vater Moslem war, gingen die Richter davon aus, dass auch sie Muslima sei. Die Heirat von Christen ist im Sudan für Moslems verboten.
In der Zeit im Gefängnis blieb sie ihrem Glauben treu. Sie sagte ihrem Glauben nicht ab, obwohl es von ihr gefordert wurde, wissend, dass ihr dann die Todesstrafe drohte. Mit in der Zelle war ihr kleiner Sohn eingesperrt. Während ihres Gefängnisaufenthaltes wurde zudem ihr zweites Kind geboren. Dabei war Ibrahim weiterhin in Ketten gelegt.
Der Fall sorgte international für Proteste. Die USA, die Vereinten Nationen und Amnesty International protestierten gegen das Urteil. Schließlich wurde Ibrahim im Juni freigelassen. Im Juli empfing Papst Franziskus Ibrahim, ihren Mann Wani und ihre zwei Kinder Martin (18 Monate) und Maya (2 Monate) in Rom.