KiKA erklärt in Themenwochen Kinderrechte

Die Unterzeichnung der UN-Kinderrechtskonvention jährt sich am 20. November zum 25. Mal. Aus diesem Anlass rücken die Kinderredaktionen von ARD, ZDF und KiKA ab September das Thema Kinderrechte in den Fokus. Ein Beitrag, der den Kindern präsentiert wird, überrascht.
Von PRO
Kinder in einer Beduinen-Schule im Negev: Der KiKA zeigt in seiner Themenwoche das Leben von Kindern weltweit
Am 21. September ist Weltkindertag. Die KiKA-Beiträge zur UN-Konvention starten bereits eine Woche vorher am 13. September. Unter dem Motto „Respekt für meine Rechte!“ stellt der Kinderkanal die Rechte der Kinder in den Mittelpunkt. Das „Übereinkommen über die Rechte des Kindes“ wurde am 20. November 1989 von der Vollversammlung der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (UN) angenommen. Sie gilt für nahezu zwei Milliarden Kinder der Erde. Die Kinderrechtskonvention enthält eigenständige Grundrechte der Kinder.

Kinder im Krieg

Mit dem Themenpaket sollen Kinder über ihre Rechte aufgeklärt werden, teilte der KiKA mit. Auch bekommen die jungen Zuschauer Einblicke in den Alltag von Kindern im Krieg. Die Sendung „neuneinhalb: Krieg in Syrien – Wie steht es um die Rechte der Kinder?“ läuft etwa am Sonntag, den 21. September um 8.50 Uhr. Das Magazin zeigt, wie geflohene syrische Kinder leben und viele auf ihre Rechte verzichten müssen. Am darauffolgenden Sonntag, den 28. September, läuft um 13 Uhr die deutsche Doku-Reihe „Schau in meine Welt! Iman – Leben nach der Flucht“ über ein syrisches Mädchen, das in Deutschland Zuflucht gefunden hat. Um 13.30 Uhr läuft „Schau in meine Welt! Mohammed auf der Flucht“ über den aus dem Bürgerkriegsland stammenden Jungen, der mit seiner Familie Schutz in einem türkischen Flüchtlingscamp gefunden hat. Doch nachts träumt er von Raketenangriffen auf sein Heimatdorf.

Outing mit elf Jahren

In der Doku-Reihe „stark!“ haben Kinder die Möglichkeit, ihre persönliche Geschichte zu schildern. Ab 14. September kommen um jeweils 8.35 Uhr auf KiKA die jungen Akteure zu Wort. Juan Carlos etwa ist in Bolivien auf einem Friedhof Kinderarbeiter, macht die Gräber sauber und stellt frische Blumen bereit. Er engagiert sich in der Kindergewerkschaft. Während es in der Mehrzahl der „stark!“-Ausgaben um die wirtschaftliche Lebenssituation der Kinder geht, sticht die Folge am 28. September um 8.35 Uhr über Kristopher heraus. Im Ankündigungstext heißt es, er war „elf Jahre alt, als ihm bewusst wurde, dass er homosexuell ist. Lange wagte er nicht, darüber zu reden. Die Angst, in der Schule gehänselt zu werden, war zu groß.“ Der Film zeigt Kristophers Alltag zu Hause und in der Schule, wie seine Familie und Klassenkameraden mit seinem Outing umgegangen sind. Im Beitrag selbst wird das genaue Alter des niederländisch-indonesischen Jungen nicht deutlich. Als er sich für einen Chat im Internet anmeldet, klickt er „13 Jahre oder jünger“ an. Ein Klassenkamerad sagt über Kristopher: „Am Anfang fand ich es irgendwie eigenartig, dass man in seinem Alter schon weiß, dass man schwul ist. Das fand ich schon merkwürdig.“ Kristopher meint hingegen: „Wenn man weiß, dass man schwul ist, sollte man es sofort allen erzählen. […] Es ist eine Erleichterung.“ Auch wenn die Dokumentation vor allem den jungen Betroffenen zu Wort kommen lässt, ist fraglich, ob das Outing eines Kindes, das gerade erst in die Pubertät kommt, in das Kinderprogramm gehört.

Arbeiten unter fairen Bedingungen

Während der Themenwochen greift der Sender gerechten Handel auf. Die Zuschauer erfahren am 13. September um 20 Uhr bei „Erde an Zukunft: Lecker und fair – Schokolade ohne Kinderarbeit“ was jeder Einzelne und die Schoko-Hersteller selbst tun können, damit Kakaobauern unter gerechten Bedingungen arbeiten können. Am 20. September behandelt eine weitere Ausgabe von „Erde an Zukunft“ das Thema „Rosen aus Kenia – Blumenzucht schützt Kinderrechte“. Die Jobs in der Blumenindustrie gewährleisteten ein geregeltes Einkommen, das Kinderarbeit wiederum überflüssig mache.

Spielfilm über Sexting

Im Kriminalfilm „Chatgeflüster“ am 21. September um 15 Uhr geht es um Julia (Mathilde Bundschuh), die im Internet Bekanntschaft mit dem „süßen Max“ gemacht und sich prompt in ihn verliebt hat. Auf einmal will Max, dass sich Julia vor der Webcam für ihn auszieht. Julia bricht sofort den Kontakt ab, doch Max bleibt hartnäckig. Nicht nur, dass er sie mit E-Mails bombardiert, er belästigt sie Tag und Nacht. Auch Kommissar Meininger (Dominique Horwitz) wird auf die Geschichte aufmerksam. Der Film wurde 2009 mit dem Preis für gutes Kinderfernsehen EMIL ausgezeichnet.

Begleitmaterial für den Unterricht

Begleitend zum KiKA-Schwerpunkt 2014 wird der Sender medienpädagogisches Begleitmaterial in Form von Projektpaketen bereitstellen. Mit diesen können Lehrer an die diversen KiKA-Programme der Schwerpunktwoche anknüpfen und das Thema Rechte von Kindern im Unterricht vertiefen. Die Begleitmaterialien zum KiKA-Schwerpunkt 2014 gehen im Oktober unter www.eltern.kika.de online. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/medien/internet/detailansicht/aktuell/studie-online-sein-ist-fuer-kinder-ein-muss-87585/
https://www.pro-medienmagazin.de/fernsehen/detailansicht/aktuell/robert-geisendoerfer-preis-fuer-sechs-produktionen-79735/
https://www.pro-medienmagazin.de/fernsehen/detailansicht/aktuell/tim-niedernolte-moderiert-heute-nachrichten-87118/
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