Fünf der neun Richter am Supreme Court in Washington entschieden am Montag zu Gunsten mehrerer Firmeninhaber, die es aufgrund ihres christlichen Glaubens ablehnen, Verhütungsmittel wie die „Pille danach“ zu finanzieren, die in ihren Augen eine Form der Abtreibung darstellt. Die vom Arbeitgeber bezahlten Krankenversicherungen müssen die Kosten für solche Verhütungsmittel demnach nicht erstatten. Das Urteil betrifft inhabergeführte Unternehmen und gründet sich in der verfassungsrechtlich verbrieften Religionsfreiheit.
Prominentester Kläger war die Baumarktkette „Hobby Lobby“, zudem klagten mehrere Familienunternehmen wie eine christliche Buchhandlung.
US-Präsident Barack Obama, dessen Gesundheitsreform mit Spitznamen „Obamacare“ kostenlose Verhütungsmittel für Frauen vorsieht, zeigte sich verärgert. Über einen Sprecher ließ er mitteilen, dass Frauen selbst über die Benutzung von Verhütungsmitteln bestimmen sollten und nicht ihre Chefs. Auf Twitter und Facebook äußerten sich auch zahlreiche feministische Gruppen wütend über das Urteil.