Von den 15 ukrainisch-orthodoxen Priestern seien neun auf das ukrainische Festland geflohen, erzählt deren Erzbischof Kliment. Drei katholische Priester seien „verschwunden“. Russisch-orthodoxe Priester, entsandt vom Moskauer Patriarchat, fertigten Inventarlisten der verwaisten Kirchen an, um diese zu übernehmen, berichtet die Welt am Sonntag.
Die russisch-orthodoxe Kirche wird vom Kreml als politisches Instrument benutzt, erklärt die Welt-Korrespondentin Julia Smirnova. Und in den Augen des Kreml hat sich die ukrainisch-orthodoxe Kirche verdächtig gemacht, da sie die Oppositionsbewegung bei den Protesten auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz Maidan unterstützt hat – seelsorgerlich und politisch. Hinzu kommt, dass das Moskauer Patriarchat die ukrainisch-orthodoxe Kirche nicht anerkennt. Seit deren Abspaltung im Jahr 1992 gibt es in der Ukraine zwei orthodoxe Kirchen.